Hobbygärtner und Heimwerker schwören auf die Hochdruckreinigung. Denn mit deutlich weniger Kraftaufwand und ohne Chemie wird alles rund ums Haus wieder sauber. Worauf du bei der Anschaffung achten solltest, erfährst du hier.
Inhalt
1. Was ist ein Hochdruckreiniger und wie funktioniert er?
2. Für welche Anwendungsbereiche ist die Hochdruckreinigung geeignet?
3. Darauf solltest du beim Kauf eines Hochdruckreinigers achten
4. Hochdruckreiniger mit Stromanschluss oder Akku?
5. Alternativen zur Hochdruckreinigung
6. Hochdruckreinigung: Empfohlenes Zubehör
7. Tipps für das Arbeiten mit Hochdruckreinigern
7.1 Reinigungstipps für die Hochdruckreinigung
7.2 Wartungstipps für Hochdruckreiniger
7.3 Wie viel Druck brauche ich für verschiedene Einsatzbereiche?
8. FAQ – häufige Fragen rund um das Thema Hochdruckreinigung
Die Terrassenfliesen sind mit Moos bewachsen, Pilzflechten machen sich auf dem Hausdach breit? Die Hausfassade soll in neuem Glanz erstrahlen? Für aufwendige Aufgaben im Außenbereich leistet dir ein Hochdruckreiniger wertvolle Unterstützung. Üblicherweise arbeitet er mit Strom – wahlweise aus der Steckdose oder mit Akku-Power.
Mobile Akkusysteme kommen ohne Wasseranschluss aus – sie holen sich das Wasser intern über einen Tank oder extern über einen Behälter. Für strombetriebene Modelle benötigst du einen Wasseranschluss in der Nähe. Mithilfe einer Kolbenpumpe wird das einströmende Wasser unter Druck gesetzt. Über das Auslassventil gelangt es durch den Hochdruckschlauch zur Sprühpistole. Eine Sprühlanze oder anderes Zubehör stößt das Wasser mit Hochdruck aus.
Geräte zur Hochdruckreinigung für den Privatgebrauch gibt es mit einer Leistung von 5 bis zu 150 bar, das Gros der handelsüblichen Geräte hat rund 100 bar. Die Reinigung mit dem großen Druck ist dabei so gründlich und hygienisch, dass du in den meisten Fällen auf chemische Zusätze verzichten kannst.
Bei vielen Hausbesitzern gilt der Hochdruckreiniger als wahre Allzweckwaffe für die Reinigung von Haus und Garten. Für folgende Einsatzzwecke ist der Hochdruckreiniger geeignet:
Vorteile der Hochdruckreinigung:
Nachteile der Hochdruckreinigung:
Damit du eine effektive Hochdruckreinigung durchführen kannst, sollte dein Gerät einige Voraussetzungen mitbringen. Achte daher beim Kauf auf die folgenden Faktoren.
Wasserdruck und Fördermenge
Das wesentliche Merkmal eines Hochdruckreinigers ist der Druck, mit dem das Wasser auf die zu reinigende Fläche trifft. Der TÜV empfiehlt für Privatanwender Geräte mit mindestens 100 bar.
Darüber hinaus ist auch entscheidend, wie viel Wasser die Pumpe fördert. Diese Fördermenge wird als Schwemmleistung angegeben. Sie sollte bei sechs Litern pro Minute liegen. Ist sie geringer, lassen sich zwar die Verschmutzungen lösen, doch die ausgeschwemmten Partikel nicht im ausreichenden Maß wegwaschen, sodass du die Fläche nachbearbeiten musst. Ideal ist eine Schwemmleistung von zehn Litern Wasser pro Minute.
Reinigungsleistung
Neben dem richtigen Verhältnis von Druck und Wassermenge ist auch die Temperatur für die Reinigungsleistung entscheidend. Wenn du oft Öl- und Fettflecken beseitigen musst, solltest du ein Gerät kaufen, das über einen internen Brenner verfügt, der das Wasser erhitzt. Möchtest du Reinigungsmittel wie Aktivschaumreiniger zugeben, braucht die Maschine einen integrierten Reinigungsbehälter oder eine separate Anschlussstelle.
Länge des Hochdruckschlauchs
Für deinen Aktionsradius ist die Länge des Hochdruckschlauchs wichtig. Ideal ist eine Länge von acht bis zehn Metern, sodass du den Hochdruckreiniger nicht so häufig umstellen musst. Markenhersteller bieten dir zudem Ersatzschläuche und Verlängerungsmöglichkeiten an.
Regulierbarer Pumpendruck
Nicht jede Hochdruckreinigung braucht maximale Leistung – im Gegenteil: Empfindliche Flächen sollten mit weniger Druck gereinigt werden, um Schäden zu vermeiden. Hilfreich ist es, wenn du den Druck individuell regulieren kannst.
Lautstärke
Dass eine Hochdruckreinigung nicht geräuschlos abläuft, liegt in der Natur der Sache. Dennoch solltest du zu einem Gerät greifen, das einen möglichst geringen Schallpegel aufweist. Solche Angaben findest du in den Produktbeschreibungen oder in entsprechenden Vergleichstests von Verbrauchermagazinen. Bei den meisten Hochdruckreinigern für die private Nutzung liegt die Lautstärke in einem Bereich zwischen 70 und 80 Dezibel. Bei mehr als 80 Dezibel wird das Tragen eines Gehörschutzes empfohlen.
Enthaltenes Zubehör
Je nach Ausführung offeriert dir der Hersteller mitgeliefertes Zubehör – etwa Boden- und Flächenreiniger, unterschiedliche Dampfdüsen, Bürsten oder Pistolen – oder du musst es zukaufen. Hier lohnt ein genauer Preisvergleich zwischen den einzelnen Angebotspaketen.
Gewicht und Größe
Die meisten Hochdruckreiniger brauchen nicht viel Platz, überlege dir trotzdem im Vorfeld, wo du das Gerät aufbewahrst. Damit du es platzsparend unterbringst, sollte eine Schlauchaufwicklungstrommel vorhanden sein. Entscheidend fürs Handling ist vor allem das Gewicht. Für den Transport haben die Putzhelfer häufig Rollen und Griffe, sodass du sie schnell ins Auto heben oder bequem zum Einsatzort bringen kannst. Handelsübliche Maschinen wiegen zwischen 4 und 15 Kilo.
Hochdruckreiniger mit Akku haben einen unschlagbaren Vorteil: Du brauchst keinen Stromanschluss. Das ist vor allem beim Campen oder auf deinem Freizeitgrundstück hilfreich. Allerdings bringen es viele dieser Geräte nicht auf den erforderlichen Druck, um eine gute Reinigungsleistung zu erzielen.
Vorteile von Hochdruckreinigern mit Akku:
Nachteile der Hochdruckreinigung mit Akku:
Nicht immer braucht es für die Aufgaben rund ums Haus wirklich hohen Druck. Unter Umständen eignen sich Alternativen.
Niedrig- und Mitteldruckreiniger
Diese Geräte werden üblicherweise mit einem Akku betrieben und sind kleiner und leichter als der klassische Hochdruckreiniger. Dafür entwickeln sie weniger Druck. Sie sind für alle Gegenstände geeignet, die unter hohem Druck beschädigt werden könnten. Mögliche Einsatzgebiete sind zum Beispiel auch die Reinigung von Fahrrädern oder das Ausspülen von Mülltonnen.
Dampfreiniger
Der Dampfreiniger kommt meist zur Säuberung von Flächen innerhalb des Hauses zum Einsatz. Im Tank wird das Wasser erhitzt, an der Düse tritt Wasserdampf heraus. Diese Geräte arbeiten ohne Druck und nur mit der Reinigungswirkung des heißen Dampfes. Verschiedene Aufsätze erleichtern die Pflege von Hartböden, Polstern oder Fenstern.
Nass- und Trockensauger
Es fallen große Mengen Staub und Schutt an? Hier spielt ein Nass- und Trockensauger seine Fähigkeiten aus – er ist das Gerät fürs Grobe. Mit ihm beseitigst du vor allem losen Dreck. Für Anhaftungen musst du zum Schrubber greifen und diese manuell entfernen.
Damit du möglichst viele Flächen mit Hochdruckreinigung effektiv säubern und pflegen kannst, empfiehlt sich folgendes Zubehör:
Empfohlene Reinigungsmittel für starke Verschmutzungen
In den meisten Fällen reicht die Behandlung mit hohem Druck aus, um verschmutzte Flächen in neuem Glanz erstrahlen zu lassen. Zusätzliche Unterstützung bekommst du von Spezialreinigern für den Outdoor-Bereich.
Um ein bestmögliches Reinigungsergebnis zu erzielen, solltest du einige Tipps beherzigen, die dir die Arbeit erleichtern, die Sicherheit erhöhen und die Lebensdauer deines Geräts verlängern.
Sicherheitstipps für die Hochdruckreinigung
Um Unfälle oder physische Schäden zu vermeiden, solltest du:
Beschädigungen beugst du vor, indem du:
Je dichter du die Düse für die Reinigung über dem Boden hältst, desto intensiver ist die Reinigungswirkung des Strahls. Beginne mit wenig Druck und steigere dich langsam, um das optimale Ergebnis zu erzielen. Am saubersten wird es, wenn du die verschiedenen Reinigungsmethoden kombinierst und mit Bürste zusätzlich mechanisch putzt. Bei sehr starken Verschmutzungen hilft oftmals nicht mehr Druck, sondern entsprechend Geduld und langes Bestrahlen der betroffenen Fläche.
Tipp: Reinige deine Terrasse regelmäßig mit einer Kehrmaschine. Ein solches Gerät entfernt losen Staub und Dreck, sodass sich dieser gar nicht auf der Oberfläche festsetzen kann. Die Grundreinigung mit dem Hochdruckreiniger geht so schneller und einfacher.
Dein Hochdruckreiniger ist relativ wartungsarm, die Lebensdauer verlängerst du mit diesen Maßnahmen:
Als Richtwerte für die einzelnen Aufgaben gelten:
Wie viel kosten gute Hochdruckreiniger?
Willst du nur ab und zu etwas mit Hochdruck sauber machen, reicht ein günstiges Einsteigergerät aus. Dieses darf zwischen 50 und 100 Euro kosten. Mehr Power, zahlreiches Zubehör und eine bessere Technik schlagen sich im Preis nieder, Mittelklassegeräte kommen auf circa 100 bis 300 Euro. Hochpreisigere Geräte sind auch für den professionellen Einsatz geeignet.
Wie lange hält ein Hochdruckreiniger?
Die Lebensdauer eines Hochdruckreinigers ist abhängig von der Preisklasse, den Betriebsstunden und der Wartung. Den Dauertest der Stiftung Warentest haben die meisten Hochdruckreiniger bestanden und waren auch anschließend noch voll funktionsfähig.
Was sollte ich nicht mit Hochdruck reinigen?
Grundsätzlich sind empfindliche Flächen tabu. Dazu zählen Sandstein, Holz, bestimmte Lacke oder Fassaden. Alle Teile aus Gummi sind ebenfalls verwundbar, auch moderne E-Bikes eignen sich nicht zur Hochdruckreinigung. Auch wenn die Fassade bereits beschädigt ist, empfiehlt es sich, auf die Hochdruckreinigung zu verzichten. Die Reinigung von Asbestoberflächen ist verboten, da giftige Fasern in die Umwelt gelangen können.