Zuzeln
Zuzeln
Was bedeutet zuzeln?
Zuzeln ist umgangssprachlich und bedeutet so viel wie "lutschen, saugen". Damit ist das Zuzeln von Weißwürsten gemeint. In Bayern erfreut sich das Weißwurstfrühstück mit Weißbier, süßem Senf, einer Brezn und natürlich einer Weißwurst vor 12 Uhr großer Beliebtheit, die Weißwurst ist ein echter Klassiker unter den Münchner Spezialitäten.
Bei der Zubereitung ist es wichtig, dass die Würste nur gebrüht und nicht gekocht werden, damit sie auf keinen Fall aufplatzen.
Nach bayerischer Tradition wird beim Zuzeln das Wurstbrät geschickt mit den Zähnen aus der Haut gesaugt. Dazu schneidet man das Ende der Wurst ab, tunkt sie in den Senf und saugt bzw. zieht das Brät aus der Haut.
Wie werden Weißwürste gezuzelt?
- Ursprünglich wurde Weißwurst zwischen Daumen und Zeigefinger gelegt und aufgebissen. Dann musste man kräftig saugen oder mit den Zähnen nachhelfen, damit das Brät gegessen werden konnte. Wenn man zur Wursthälfte kam, drehte man die Weißwurst einfach um und machte das gleiche von der anderen Seite. So funktioniert das Zuzeln ohne Besteck.
- Es gibt aber auch eine einfachere Methode, die für Anfänger leichter ist. Die Wurst der Länge nach mit dem Messer halbieren. Dabei darf sie nicht ganz durchtrennt werden, die Unterseite der Haut muss verbunden bleiben. Nun kann man mit der Gabel die Weißwurst-Hälften auseinanderklappen und genießen.
- Oder mit dem sogenannten Kreuzschnitt, auch „König-Ludwig-Schnitt“ genannt.
Gehört das Zuzeln der Vergangenheit an?
Das Zuzeln kommt aus den 70er-Jahren und gehört inzwischen eher der Vergangenheit an, da es als unappetitlich und nicht besonders ästhetisch gilt. Außerdem hat die Wurst heute nur noch einen Fettgehalt von höchstens 20 Prozent und dadurch eine festere Konsistenz als früher. Wenn man Weißwürste zuzeln kann, enthält sie viel Wasser und Fett. Daher werden Weißwürste heute kaum mehr gezuzelt, sondern mit Messer und Gabel verzehrt.