Borretsch - Infos, Wissenswertes & Rezepte
Bei Kräuterliebhabern sehr begehrt, in der Küche vielseitig einsetzbar und doch relativ unbekannt – das ist Borretsch.
Was ist Borretsch?
Borretsch (Borago officinalis), auch Gurkenkraut genannt, gehört zu der Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Das Kraut wird sowohl als Gewürz als auch als Heilpflanze verwendet.
Wie sieht Borretsch aus?
Die Pflanze hat kleine lila bis blaue Blüten, behaarte Blätter und wird bis zu 70 cm hoch. Die jungen Blätter, die Stiele und die Blüten der Pflanze sind essbar. Doch die älteren Blätter schmecken holzig und sind hart.
Woher kommt Borretsch?
Ursprünglich stammt Borretsch aus dem Mittelmeerraum, wird aber schon seit dem Mittelalter auch in Mitteleuropa kultiviert.
Wo wächst Borretsch?
Heute wächst die einjährige Pflanze in ganz Europa, Asien, Australien, Afrika und auch in Amerika. Weil Borretsch sehr frostempfindlich ist, ist die Pflanze nicht winterhart. Ansonsten ist das Kraut recht pflegeleicht, mag es allerdings nicht zu trocken.
Wie sollte man Borretsch aufbewahren?
Im Gegensatz zu vielen Gewürzkräutern ist Borretsch leider nicht geeignet zum Trocknen, weil die Blätter dabei ihr Aroma verlieren. Deshalb sollte Borretsch möglichst frisch verarbeitet werden.
Wer den Geschmack gerne konservieren möchte, kann die Blätter in Öl einlegen.
Wie schmeckt Borretsch?
Borretsch hat einen ganz eigenen Geschmack, der an Gurke erinnert, aber eine saure Nuance hat.
Wofür kann man Borretsch verwenden?
Das Gurkenkraut hat seinen Namen nicht umsonst, da der Geschmack von Blättern und Blüten stark an den von Gurken erinnert. Das Kraut kann vielseitig eingesetzt werden und wird überwiegend roh verzehrt.
Die violetten Blüten können als Garnitur verwendet oder in Essig eingelegt werden und färben diesen dann leicht.
Die Stängel kann man wie Stangensellerie zubereiten. Aus den Samen der Pflanze wird Borretschöl gewonnen.
Die frischen Blätter werden verwendet für:
- Salate
- Suppen
- Soßen
- Kräuterquark
Gut zu wissen: In der italienischen Küche wird Borretsch häufig wie Spinat zubereitet und füllt zum Beispiel Ravioli. In der hessischen Küche ist Borretsch eine Zutat für Frankfurter Grüne Soße. Die hübschen essbaren Blüten können auch als Dekoration von Süßspeisen dienen.
Borretsch als Heilpflanze
Als Heilpflanze wird Borretsch schon sehr lange eingesetzt, die Effekte konnten bislang allerdings nicht wissenschaftlich belegt werden.
Viele Inhaltsstoffe, wie Vitamin C, Calcium, Gamma-Linolensäure, können durchaus eine positive Wirkung haben.
Heutzutage wird Borretsch überwiegend zur äußeren Behandlung angewandt. Dafür wird meist das Borretschöl verwendet, welches reich an Omega-6-Fettsäuren ist. Die Samen der Heilpflanze sollen wertvolle Inhaltsstoffe enthalten, die bei Hauterkrankungen helfen sollen.
Gut zu wissen: Das Kraut enthält geringe Mengen an Pyrrolizidinalkaloiden, die die Leber schädigen können. Jedoch ist ein gelegentlicher Verzehr unbedenklich. Borretschöl und die Blüten des Küchenkrauts enthalten die Alkaloide dagegen nicht oder nur in Spuren.