Ein Glas Milch zum Frühstück oder ein Joghurt als Snack zwischendurch: Milchprodukte sind für die meisten Deutschen fester Bestandteil des Speiseplans. Gut ein Viertel der Deutschen klagt nach dem Verzehr jedoch über Magen-Darm-Beschwerden wie z. B. Bauchschmerzen. Sie vertragen den in der Milch enthaltenen Milchzucker nicht und sind von einer Laktoseintoleranz betroffen.
Man unterscheidet drei verschiedene Ursachen für die Milchzuckerintoleranz:
Diese Laktoseunverträglichkeit beruht auf einem angeborenen Laktasemangel, der in der Regel schon wenige Tage nach der Geburt festgestellt wird. Der auch als Alaktasie bezeichnete genetische Defekt wird vererbt und ist sehr selten. Diese Form der Laktoseintoleranz bleibt das ganze Leben lang bestehen.
Bei dieser Variante der Laktoseintoleranz treten die Beschwerden meist erst im Erwachsenenalter auf, da die Produktion von Laktase mit zunehmendem Alter abnimmt. Die primäre Laktoseintoleranz tritt in den verschiedenen Weltregionen unterschiedlich häufig auf: Während in Asien über 90 Prozent der Bevölkerung von Laktoseintoleranz betroffen sind, sind es in Nordeuropa und Nordamerika nur ca. 15 Prozent.
Von einer erworbenen oder vorübergehenden Laktoseintoleranz spricht man, wenn die Unverträglichkeit infolge einer Krankheit auftritt: Meist handelt es sich dabei um Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes wie Gastroenteritis, Morbus Crohn oder Zöliakie. Aber auch Alkoholmissbrauch, eine Operation, eine Chemotherapie oder Mangelernährung können dazu führen, dass die Produktion von Laktase beeinträchtigt wird. Wird die Ursache behoben, nimmt der Körper die Laktaseproduktion in der Regel wieder auf, und die Beschwerden verschwinden.
Die meisten Menschen mit einer Laktoseunverträglichkeit leiden an einer Laktase-Unterproduktion. Das heißt, der Körper produziert das Enzym Laktase nur in unzureichender Menge. Diese Menschen können viele Milchprodukte problemlos essen und müssen nur auf eine laktosearme Ernährung achten. Denn: Je stärker die Milch verarbeitet wurde, desto weniger Milchzucker enthält sie. Das ist ein Grund, warum Menschen mit einer Laktoseintoleranz nach einem Latte Macchiato Unwohlsein verspüren, während Quark oder Frischkäse, die verarbeitete Milch enthalten, kein Problem darstellen.
Es gibt jedoch eine kleine Prozentzahl an Menschen, deren Körper das Enzym Laktase gar nicht produziert. Damit ihnen die für eine Laktoseintoleranz typischen Symptome wie Magen-Darm-Beschwerden nicht das Leben schwer machen, sollten sie milchzuckerhaltige Lebensmittel meiden. Für sie ist eine vegane Ernährung bzw. der komplette Verzicht auf Milchprodukte der beste Weg.
Milchzucker ist Teil von Milch und Milchprodukten. Immer mehr Hersteller bringen jedoch spezielle Milchprodukte ohne Laktose auf den Markt, zum Beispiel die REWE Eigenmarke frei von. Diese Produkte erkennt man an der Bezeichnung "laktosefrei". Doch wie wird die Laktose aus der Milch entfernt? Die Milch wird in der Molkerei mit dem Enzym Laktase versetzt, sodass sich die Laktose in die beiden Zucker Glucose und Galaktose aufspaltet. Danach kann die laktosefreie Milch zu Joghurt, Quark oder Sahne verarbeitet werden. Laktosefreie Produkte enthalten weniger als 0,1 Gramm Laktose pro 100 Gramm Nahrungsmittel.
Entdecke das Thema Laktoseintoleranz übersichtich dargestellt in unserer Infografik: