Küchenhygiene – Unsere 10 Tipps
Immer wieder erkranken Menschen in Deutschland durch Salmonellen, Campylobacter oder andere Erreger, die sich in Lebensmitteln befinden. Besonders junge Erwachsene sind häufig davon betroffen. Denn auch wenn die Küche auf den ersten Blick blitzsauber aussieht, lauern dort viele versteckte Bakterien. Manchmal sogar mehr als auf dem Toilettensitz! Erfahre hier, wie du Keimen in der Küche ganz ohne Desinfektionsmittel keine Chance gibst.
Themen auf dieser Seite
- 1. Persönliche Hygiene ist das A & O
- 2. Küchenhandtücher und Spülschwämme sind die größten Keimschleudern!
- 3. Niemals Fleisch und Gemüse auf demselben Brett!
- 4. Auch im Kühlschrank schlummern Bakterien!
- 5. Auf der Arbeitsfläche tummeln sich auch Bakterien!
- 6. Vorsicht vor Auftauflüssigkeiten!
- 7. Geben Sie Lebensmittelmotten keine Chance!
- 8. Bakterien lieben Mülleimer!
- 9. Vorsicht vor dem Hund
- 10. Vergessen Sie Elektrogeräte nicht!
- Ernährungsmythen: Was ist dran?
1. Persönliche Hygiene ist das A & O
Persönliche Hygiene ist das Wichtigste in der Küche, denn nur so vermeidest du es, Bakterien von deinen Händen auf Lebensmittel zu übertragen. Wasch deine Hände deshalb immer gründlich, bevor du mit dem Kochen beginnst. Lege deinen Schmuck ab und reinige deine Fingernägel, denn dort können sich einige Bakterien tummeln. Damit du keine Bakterien von deinen Händen auf dein frisch gewaschenes Geschirr übertragst, ist es ratsam unterschiedliche Handtücher für die Hände und fürs Geschirr zu verwenden. Aber auch während du kochst, lauern verschiedene Bakterienfallen. Wasch deine Hände unbedingt immer gründlich nachdem du rohes Fleisch, Eier oder Rohmilchprodukte angefasst hast.
2. Küchenhandtücher und Spülschwämme sind die größten Keimschleudern!
Mal ehrlich, wie oft wechselst du deine Küchenhandtücher und Spülschwämme? Beide sind durch das feuchtwarme Klima ein Paradies für Bakterien! In einem Milliliter Wringwasser können bis zu vier Millionen Mikroorganismen stecken. Wechsle deinen Spülschwamm daher regelmäßig und wasch ihn bei mindestens 60 °C. Die Spülbürste kannst du einfach in die Spülmaschine stecken. Kleiner Tipp: Du kannst Spüllappen und -schwämme auch zwischendurch für zwei Minuten in die Mikrowelle stecken. Dadurch werden 99% der Erreger abgetötet und du kannst den Schwamm wieder bedenkenlos verwenden. Lass Spüllappen und Spülbürsten nach dem Spülen nicht in der Spüle liegen, denn bei Feuchtigkeit gedeihen Keime besonders gut. Das Spülbecken ist durch das feuchtwarme Klima ein idealer Ort für Bakterien und Keime. Reinige es deswegen unbedingt täglich mit heißem Wasser und einem Reinigungsmittel, zum Beispiel Essigwasser. Benutze zum Aufwischen von Tauwasser oder tierischen Produkten am besten immer Küchenpapier und entsorge es sofort. Wenn du regelmäßig von Hand spülst, solltest du auch deine Geschirrtücher spätestens alle 2-3 Tage wechseln und bei mindestens 60°C waschen.

3. Niemals Fleisch und Gemüse auf demselben Brett!
Verwende unterschiedliche Brettchen für Fleisch und Gemüse. Schneidest du beispielsweise zuerst Fleisch und anschließend Gemüse auf demselben Brett, übertragen sich Mikroorganismen und Bakterien vom Fleisch auf das Gemüse. Besonders gefährlich sind Campylobacter Bakterien und Salmonellen, die vor allem in Geflügel und Rohmilchprodukten auftreten. Beide können zu starken Bauchkrämpfen mit Fieber und Durchfall führen. Verwende daher unterschiedliche Schneidebretter für unterschiedliche Lebensmittel. Idealerweise nutzt du Schneidebretter aus Plastik für sensible Produkte wie Geflügel. Kauf einfach Schneidebrettchen aus unterschiedlichen Materialien und Farben, um sie leichter unterscheiden zu können oder kennzeichne deine Brettchen. Nach jeder Nutzung solltest du deine Schneidebrettchen gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel abschrubben. Außerdem ist es ratsam, dass du deine Schneidebrettchen aus Holz einmal wöchentlich gründlich desinfizieren. Reibe sie einfach nach dem Abspülen sorgfältig mit Essigessenz ein. Alternativ halbierst du eine Zitrone und reiben das Brett gründlich mit der Schnittseite ein. Anschließend bedeckst du das Brett mit einer dünnen Schicht Salz und reibst es nach 15 Minuten mit der Zitrone in das Brettchen ein. Spüle das Brettchen ab und reinige die andere Seite auf dieselbe Weise. Mit dieser Methode desinfizierst du das Brettchen nicht nur, sondern befreist es auch von unschönen Gerüchen wie Zwiebeln oder Fisch. Zusätzlich kannst du deine Holzbrettchen alle paar Monate ölen oder wachsen, um sie vor dem Eindringen von Bakterien zu schützen. Holzbrettchen mit großen Rissen solltest du umgehend entsorgen, da sich in den Rissen Keime einnisten können. Brettchen aus Plastik kannst du problemlos in die Spülmaschine stecken. Durch die heißen Temperaturen werden die Keime abgetötet.
4. Auch im Kühlschrank schlummern Bakterien!
Wusstest du, dass es trotz der Kälte viele Bakterien im Kühlschrank gibt? Damit sie sich nicht im Kühlschrank verbreiten, sollte die Temperatur maximal 4 °C betragen. Jeder Kühlschrank ist in verschiedene Wärmezonen eingeteilt. Lagerst du deine Lebensmittel in der richtigen Wärmezone, halten sich diese länger frisch und die Gefahr der Baterienübertragung sinkt. Der Bereich über dem Gemüsefach ist am kältesten. Lagere dort Fleischprodukte und Fisch. Ins mittlere Fach gehören Milchprodukte wie Joghurt, Quark oder Käse. Ganz nach oben stellst du geöffnete Konserven, gegarte Gerichte oder originalverpackte Milchprodukte.
Räum den Kühlschrank mindestens einmal im Monat aus und reinige ihn sorgfältig mit Essigwasser. Entferne verdorbene Lebensmittel umgehend, stelle ältere Lebensmittel nach vorne und verbrauche sie zügig. Am besten lagerst du deine Lebensmittel nicht offen, sondern in Dosen oder abgedeckt durch Frischhaltefolie. Fleisch und Gemüse sollten immer getrennt voneinander gelagert werden, um Kreuzkontaminationen von Bakterien zu vermeiden. Bei Kreuzkontaminationen übertragen sich die Bakterien eines Lebensmittels auf ein anderes und können vor allem bei Fleisch zu einer Lebensmittelvergiftung führen.
5. Auf der Arbeitsfläche tummeln sich auch Bakterien!
Arbeitsflächen sind oft ein wahres Paradies für Viren und Bakterien. Wische deine Arbeitsflächen zwischen den Arbeitsgängen deshalb immer gründlich mit heißem Wasser und einem Reinigungsmittel. Im privaten Haushalt sind Desinfektionsmittel nicht notwendig, weil sonst die Gefahr besteht, dass du resistente Bakterien heranzüchtest. Nutze für die Arbeitsfläche nicht denselben Lappen wie fürs Geschirr, damit du keine Bakterien von der Arbeitsfläche aufs Geschirr überträgst. Vergiss auch nicht Tür- und Schrankgriffe regelmäßig zu reinigen, denn oft fasst du diese unbewusst mit schmutzigen Händen an.

6. Vorsicht vor Auftauflüssigkeiten!
Bakterien und Keime überleben sogar im Kühlfach. Taust du Lebensmittel auf, können sich Bakterien - wie beispielsweise Salmonellen - erneut verbreiten. Achte daher darauf, dass du deine Lebensmittel immer im Kühlschrank oder in der Mikrowelle auftaust. Nur so gibst du Bakterien keine Chance sich schnell zu vermehren. Entsorge das Tauwasser sofort und wisch es nur mit Küchenpapier auf, das du sofort entsorgst. In einem Milliliter Tauwasser können sich nämlich bis zu einer Milliarde Salmonellen befinden. Entsorge auch die Verpackungen aufgetauter Lebensmittel sofort.
7. Geben Sie Lebensmittelmotten keine Chance!
In trockenen Lebensmitteln wie Reis, Cornflakes oder Nudeln können sich schnell Lebensmittelmotten ansiedeln. Sichtest du eine Motte in der Küche, solltest du sie sofort entfernen und deine Schränke überprüfen. Lebensmittelmotten legen ihre Larven gerne in kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Mehl oder Müsli. Entdeckst du fadenartige Strukturen oder feinen Kot in deinen Lebensmitteln, ist dies ein sicheres Zeichen für einen Mottenbefall und du solltest diese Lebensmittel sofort entsorgen. Gespinnstrümpfe (fadenartige Strukturen) und Kot können ernsthafte Erkrankungen der Atemwege hervorrufen. Am besten gibst du Lebensmittelmotten erst gar keine Chance und füllst deine Lebensmittel in luftdichte Behältnisse. Besonders gut eignen sich dafür Bügelgläser oder Schraubgläser.

8. Bakterien lieben Mülleimer!
Vor Mülleimern ekeln sich die meisten Menschen, denn auch der Mülleimer ist ein wahres Paradies für Bakterien und Keime aller Arten. Leere deinen Mülleimer daher mindestens einmal pro Woche und wasch ihn immer gründlich mit einem Reinigungsmittel aus. Bei Zimmertemperatur herrscht das beste Klima für Bakterien und Keime. Vor allem Erreger in tierischen Produkten sind gefährlich und vermehren sich schnell. Je wärmer es ist, desto schneller verbreiten sich die Bakterein. Leere deinen Mülleimer im Sommer daher am besten häufiger.
9. Vorsicht vor dem Hund
Welcher Hundebesitzer kennt das nicht: Du packst deine Lebensmittel aus und schon kommt der Hund in froher Erwartung auf einen Leckerbissen angestürmt. Aber so gern du deinen Vierbeiner auch hast, halte ihn besser aus der Küche fern, denn Tiere tragen meist viele Bakterien und Keime mit sich. Auch Katzen verbreiten oft Keime aus der Natur in der Küche. Wenn du deine Tiere in der Küche fütterst, so solltest du dies nicht tun, während du dir dein eigenes Essen zubereitest. Lass deine Tiere nicht auf die Arbeitsflächen und reinige die Küche immer gründlich.
10. Vergessen Sie Elektrogeräte nicht!
Elektrische Küchengeräte können wahre Keimschleuder sein! Schnell sammeln sich in Gummidichtungen und kleinen Ritzen allerhand Keime und Baktereien. Besonders Pürierstäbe und Standmixer sind oft von verschiedenen Bakterien befallen. Achte deshalb beim Spülen darauf, dass du auch die Dichtungen abnimmst und die Geräte gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel abwischst.