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Der Besteckratgeber

Abgesehen von einem schnellen Frühstück auf die Hand oder Fingerfood, essen wir die meisten Gerichte mit Besteck. Ob Löffel, Gabel oder Messer, spezielles Salatbesteck, Fischbesteck oder Kinderbesteck für die Jüngsten: Die Besteckvielfalt lässt keine Wünsche offen.

besteck

1. Besteckset

Bestecke gibt es einzeln oder im Besteckset aus verschiedenen Materialien. Poliert oder satiniert, langlebig oder für den kurzfristigen Gebrauch – für jeden Geschmack gibt es passende Löffel, Gabeln und mehr. Wir stellen dir hier die gängigsten Materialien und ihre Eigenschaften vor.

Grundsätzlich ist es empfehlenswert, gleich ein ganzes Besteckset zu erwerben. So stellst du sicher, dass alles zusammenpasst und genügend Löffel, Messer und Gabeln vorhanden sind, wenn Besuch kommt. Grundausführungen enthalten 24 Teile für sechs Personen. Diese bestehen aus jeweils sechs Messern, Gabeln, Esslöffeln und Teelöffeln. Größere Sets enthalten zusätzlich Dessertbesteck wie Kuchengabeln oder Spezialbesteck wie Salat- und Fischbesteck.

1.1 Goldenes Besteck

Goldenes Besteck wirkt besonders edel und hochwertig. Die Oberfläche ist meist glänzend, gelegentlich aber auch satiniert. Für die Vergoldung von Besteck wird mittels Elektrolyse Hartgold auf die einzelnen Besteckteile aufgebracht. Günstigere Varianten werden dagegen gerne aus Edelstahl hergestellt.

1.2 Silbernes Besteck

Silberbesteck hat seinen Namen zwar vom Echtsilber, besteht aber tatsächlich aus einer Silber-Kupfer-Mischung. Das Verhältnis ist dabei etwa 80/20. Reines Silber wäre zu weich für Besteck und würde sich beim Gebrauch sehr leicht verbiegen. Feine Silberbestecke werden noch mit einer Silberauflage überzogen. Das macht sie widerstandsfähiger gegenüber Speisesäuren, denen Bestecke häufig ausgesetzt sind. Durch den Silberüberzug erhöht sich auch der Glanz. Diese Art von Besteck erkennst du an der Gravur „925er Silber“.

Versilberte Bestecke werden hingegen aus einem Grundmetall wie Edelstahl gefertigt. Dieses wird mit einer Schicht aus Silber überzogen – während der Herstellung von versilbertem Besteck geschieht dies mehrfach.

Gabel

1.3 Edelstahlbesteck

Reines Edelstahlbesteck gilt fast schon als Klassiker im Besteckbereich. Es weist viele Vorteile auf. So kann es glänzend oder satiniert erworben werden. In glänzender Ausführung kann es Sterlingsilber – rein optisch – durchaus das Wasser reichen. Es ist aber im Unterschied zu Silberbesteck beständiger, pflegeleicht und außerdem meist uneingeschränkt spülmaschinengeeignet. Der hohe Anteil von Chrom in Edelstahlbestecken sorgt dafür, dass sie sich robust gegenüber Speisesäuren zeigen und nicht so leicht verfärben wie Silberbestecke.

1.4 Holzbesteck

Holzbesteck zählt zu den Einwegbestecken und ist die umweltschonende Alternative zu Einweggeschirr aus Plastik. Daneben gibt es größeres Besteck, beispielsweise Salatbesteck, für den regelmäßigen Gebrauch. Besonders mit seiner Optik kann Holzbesteck punkten, denn es wirkt rustikal und naturnah. Einige Bestecke aus Holz weisen an der Fläche, die mit dem Mund in Berührung kommt, eine Biobeschichtung auf. Diese neutralisiert den „holztypischen“ Geschmack, den nicht alle Menschen mögen.

2. Essbesteck

Neben der Materialwahl, die von Chrom bis Silber kaum Wünsche offen lässt, spielen weitere Qualitätsmerkmale beim Kauf von Essbesteck eine Rolle. Dazu gehört beispielsweise die Stärke des Materials. Zudem solltest du einen Blick auf die Verarbeitung werfen. Wenn du etwa Chrom-Besteck wählen, das satiniert ist, darf es keinerlei Poren aufweisen, in welchen sich Speisereste festsetzen könnten. Dasselbe gilt für polierte Löffel, Gabeln und Messer. Überlege vor deinem Kauf, welche Merkmale du besonders wichtig findest. Das macht die Wahl oft um einiges leichter.

2.1 Löffel

Der Löffel setzt sich aus einem Stiel und einer Laffe (Höhlung) zusammen. Die Größe ist von der Art des Löffels abhängig, ebenso wie die Form. Wichtig ist, dass die Kanten möglichst rund geformt sind, damit der Löffel angenehm in der Hand liegt. Eine Stärke von mindestens 2 Millimetern ist bei Löffeln empfehlenswert, um die Anforderungen, die an Besteck im Alltagsgebrauch gestellt werden, zu erfüllen. Das Fassungsvermögen unterscheidet sich je nach Art des Löffels und ist abhängig von seiner Funktion.

goldener Löffel

2.2 Gabel

Gabeln besitzen an einem Ende mindestens zwei Zinken, meistens aber drei oder vier, am anderen einen Stiel zum Festhalten. Empfehlenswert für den Alltagsgebrauch ist eine Kantendicke ab 2,5 Millimetern. Bei den Standardgabeln laufen die Zinken spitz zu, die vordere Fläche, aus denen die Zinken hervorgehen, ist gebogen. Die bekanntesten Gabelarten sind neben den Standardgabeln Kuchen- und Fischgabeln.

2.3 Messer

Gerade bei Messern gibt es große Unterschiede hinsichtlich ihres Einsatzbereiches. Bei fast allen ist jedoch eine scharfe, gut schneidende Klinge entscheidend – Buttermesser bilden hier die Ausnahme. Die Klingen sind dabei an die Messerart angepasst bzw. dem Zweck entsprechend geformt. Brotmesser weisen folglich größere Säge-Zacken auf, während Fleischmesser eine glatte Schneideseite besitzen. Die Messerklingen werden in der Regel aus Keramik oder Stahl hergestellt. Bei letzterem ist darauf zu achten, dass das Metall rostfrei ist. Im Gegensatz dazu sind die Griffe oft aus Kunststoff, Holz oder aber ebenfalls aus Stahl.

Prüfe in jedem Fall, ob das Essbesteck deinen Wünschen und Anforderungen im Alltag gerecht wird. Auch das Design deines Bestecks sollte natürlich zur übrigen Ausstattung in der Küche passen. Zeitlose Bestecke sind zum Beispiel einfarbig gehalten und lassen sich daher leicht kombinieren. Die Ergonomie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Liegt das Essbesteck gut in der Hand, rutscht es nicht und erfüllt es seinen Zweck?

3. Salatbesteck

Grundsätzlich gehören eine Salatgabel und ein Salatlöffel zum Salatbesteck. Der Salatlöffel hat dabei oft ein oder zwei Löcher, damit überschüssige Salatsauce leichter abtropfen und Salat und Dressing besser vermischt werden können. Heutzutage ist Salatbesteck häufig aus Kunststoff und in vielen bunten Farben erhältlich. Die klassischen Varianten aus Holz oder hochwertigem Edelstahl sind jedoch nach wie vor sehr beliebt.

Hölzernes Salatbesteck

4. Fischbesteck

Die Fischgabel und das Fischmesser unterscheiden sich in manchen Punkten deutlich von anderem Essbesteck. So hat die Fischgabel vier Zinken und ist am Ende etwas breiter und kürzer als die Fleischgabel. Das Fischmesser ist ebenfalls breiter, hat jedoch keine Schneide, sodass zubereiteter Fisch schonend geteilt und die Haut leichter entfernen kann. Ein scharfes Messer wäre in diesem Fall ohnehin überflüssig, da der Fisch von Natur aus sehr zart ist und daher nicht geschnitten werden muss. Auch das Filetieren des Fisches ist mit einem speziellen Fischmesser um einiges angenehmer, da aufgrund der stumpfen Kante nicht die Gefahr besteht, dass beim Anheben einer Fischhälfte der Fisch zerschnitten wird. Heutzutage bestehen Fischmesser in der Regel aus Edelstahlklingen, da dieses Material den Geschmack des Fisches nicht verfälschen kann.

5. Kinderbesteck

Wenn ein Kind mit Besteck isst, sorgen sich die Eltern oft, dass es nicht richtig damit umgehen kann und sich an scharfen Kanten verletzen könnte. Achte bei der Wahl des Kinderbestecks deshalb immer auf eine robuste und gute Qualität sowie eine kindgerechte und handliche Form. Dabei darf es durchaus etwas farbenfroher sein, da ein ansprechendes Design bei den Kleinen gut ankommt. Gerade für unter Fünfjährige ist das Essen mit Besteck nicht immer einfach. Das passende Kinderbesteck mit rutschfesten und kindgerechten Griffen kann es deinem Sprössling erheblich leichter machen. Kindermesser sind stumpf und werden mehr zum Schieben als zum Schneiden verwendet. Bei Kindergabeln ist wegen der Zacken etwas mehr Vorsicht geboten.

6. Reinigung von Besteck

Damit du lange Freude an deinem Essbesteck hast, solltest du es je nach Material auf bestimmte Art pflegen. Besonders Silber ist dafür bekannt, unschön anzulaufen, wenn es nicht richtig gepflegt wird. Das gilt auch für versilbertes Besteck. Grund für die Verfärbung ist die Reaktion von Silber mit Schwefel. Dieser Stoff ist beispielsweise in der Luft, in Eiern oder Hülsenfrüchten enthalten. Ein guter Tipp gegen das Anlaufen ist die regelmäßige Benutzung des Silberbestecks.

Zudem sollte es mit einem speziellen Silbertuch in der Schublade verstaut werden, das eine Verfärbung vermeidet. Hierauf solltest du zudem achten, wenn du Silber- und anderes Besteck reinigst:

Polieren von Besteck
  • Reinigung und Pflege von Silberbesteck: Silberbesteck darf zwar in die Spülmaschine, die Reinigung per Hand ist aber empfehlenswerter, da die Spülmaschinenreinigung das Anlaufen begünstigt (aufgrund der Temperaturen, der Dauer und der verwendeten Spülmaschinentabs). Wenn du dich dennoch für die Reinigung in der Spülmaschine entscheidest, vermeide die gemeinsame Säuberung mit Chrom- und Edelstahlbesteck. Bereits angelaufenes Silber kann mit speziellen Silberpflegemitteln wie Tauchbädern oder Putztüchern behandelt werden.
  • Reinigung und Pflege von versilbertem Essbesteck: Damit die Versilberung sich nicht frühzeitig ablöst, ist Vorsicht bei der Reinigung geboten. Daher ist versilbertes Besteck noch weniger spülmaschinengeeignet als reines Silberbesteck. Die Pflegemaßnahmen mit Spezialtüchern und Co. sind hingegen vergleichbar mit jenen von Silberbesteck.
  • Reinigung und Pflege von vergoldetem Besteck: Besteck mit Goldanteilen sollte gleich nach der Anwendung gereinigt werden. Angetrocknete Speise- oder Flüssigkeitsreste können die goldene Oberfläche angreifen, daher müssen sie schnellstmöglich abgewaschen werden. Nimm dafür ein weiches Tuch und ein mildes Reinigungsmittel. Das komplette Besteck sollte sorgfältig mit Wasser abgespült und mit einem weichen Geschirrtuch abgetrocknet werden. Einzelne Bereiche wie die Zwischenräume der Gabelzinken erfordern eine besonders gründliche Reinigung. Vergoldetes Besteck sollte trocken, sauber und geschützt gelagert werden, damit es nicht anläuft. Zweimal im Jahr solltest du dein Besteck mit einer speziellen Gold-Politur putzen.
  • Reinigung und Pflege von Edelstahlbesteck: Edelstahlbesteck ist mit seinem Chrom-Anteil vergleichsweise pflegeleicht, denn es ist spülmaschinengeeignet. Du musst keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen bei der Reinigung treffen, lediglich die gemeinsame Platzierung mit Silberbesteck im Geschirrspüler ist zu vermeiden.
  • Reinigung und Pflege von Spezialbesteck: Fischbesteck und anderes Spezialbesteck erfordert manchmal eine Reinigung per Hand, da es aufgrund seiner Maße nicht in die Spülmaschine passt. Richte dich stets nach den Hinweisen auf der Verpackung, die in der Regel Aufschluss über die besondere Reinigung von Spezialbesteck geben, sofern diese nötig ist.

6.1 Ist Besteck für die Spülmaschine geeignet?

Bestecke aus Edelstahl oder Chromnickelstahl sind üblicherweise spülmaschinengeeignet und daher leicht zu säubern. Einige Tipps solltest du bei der Reinigung dennoch beachten:

  • Scheuersand im Reinigungsmittel vermeiden: Scheuersand im Reinigungsmittel schadet deinem Besteck, da es leicht verkratzt und matt wird. Prüfe daher genau, welche Spülmaschinentabs du verwendest.
  • Flecken und Schäden vermeiden: Wasserflecken und Rost treten manchmal nach der Reinigung in der Spülmaschine auf. Das verhinderst du, indem du das Besteck direkt nach der Reinigung entnimmst und sorgfältig abtrocknest. Lege es anschließend sofort in die Schublade oder den Besteckkasten.
  • Besteck mit dem Griff nach unten in die Spülmaschine setzen: Es ist verlockend, Besteck mit dem Griff nach oben in die Maschine zu stecken, um es später leichter entnehmen zu können. Besser gereinigt wird es allerdings genau andersherum. Zudem sollten Löffel, Gabeln und Messer immer vermischt im Korb platziert werden, da sie sich sonst ineinanderschieben und nicht komplett sauber werden könnten.

7. Wie deckt man einen Tisch?

Zu guter Letzt solltest du bei Besteck darauf achten, es korrekt neben dem Teller zu platzieren.

  • Rechts finden sich höchstens vier Besteckteile, ganz außen der Suppenlöffel, dann das Messer für die Vorspeise, innenliegend das Fleisch- und / oder Fischbesteck (meist ebenfalls ein Messer).
  • Links liegen im Höchstfall drei Bestecke, von außen nach innen die Vorspeisengabel, die Fleisch- und/ oder Fischgabel. Das Dessertbesteck befindet sich beim Anrichten quer auf dem Teller.

Interessant: Die Bestecksprache

Wusstest du schon, dass du mit Besteck – gerade im Gastronomiebereich – sogar „sprechen“ kannst? Auf dem Teller liegendes, gekreuztes Essbesteck bedeutet, dass du aktuell mit dem Essen nur pausierst und der Teller noch nicht abgeräumt werden soll. Nebeneinander gelegtes, parallel platziertes Essbesteck auf dem Teller sagt hingegen aus, dass du mit dem aktuellen Gang oder der kompletten Mahlzeit fertig bist.

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