Abgesehen von einem schnellen Frühstück auf die Hand oder Fingerfood, essen wir die meisten Gerichte mit Besteck. Ob Löffel, Gabel oder Messer, spezielles Salatbesteck, Fischbesteck oder Kinderbesteck für die Jüngsten: Die Besteckvielfalt lässt keine Wünsche offen.
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Bestecke gibt es einzeln oder im Besteckset aus verschiedenen Materialien. Poliert oder satiniert, langlebig oder für den kurzfristigen Gebrauch – für jeden Geschmack gibt es passende Löffel, Gabeln und mehr. Wir stellen dir hier die gängigsten Materialien und ihre Eigenschaften vor.
Grundsätzlich ist es empfehlenswert, gleich ein ganzes Besteckset zu erwerben. So stellst du sicher, dass alles zusammenpasst und genügend Löffel, Messer und Gabeln vorhanden sind, wenn Besuch kommt. Grundausführungen enthalten 24 Teile für sechs Personen. Diese bestehen aus jeweils sechs Messern, Gabeln, Esslöffeln und Teelöffeln. Größere Sets enthalten zusätzlich Dessertbesteck wie Kuchengabeln oder Spezialbesteck wie Salat- und Fischbesteck.
Goldenes Besteck wirkt besonders edel und hochwertig. Die Oberfläche ist meist glänzend, gelegentlich aber auch satiniert. Für die Vergoldung von Besteck wird mittels Elektrolyse Hartgold auf die einzelnen Besteckteile aufgebracht. Günstigere Varianten werden dagegen gerne aus Edelstahl hergestellt.
Silberbesteck hat seinen Namen zwar vom Echtsilber, besteht aber tatsächlich aus einer Silber-Kupfer-Mischung. Das Verhältnis ist dabei etwa 80/20. Reines Silber wäre zu weich für Besteck und würde sich beim Gebrauch sehr leicht verbiegen. Feine Silberbestecke werden noch mit einer Silberauflage überzogen. Das macht sie widerstandsfähiger gegenüber Speisesäuren, denen Bestecke häufig ausgesetzt sind. Durch den Silberüberzug erhöht sich auch der Glanz. Diese Art von Besteck erkennst du an der Gravur „925er Silber“.
Versilberte Bestecke werden hingegen aus einem Grundmetall wie Edelstahl gefertigt. Dieses wird mit einer Schicht aus Silber überzogen – während der Herstellung von versilbertem Besteck geschieht dies mehrfach.
Reines Edelstahlbesteck gilt fast schon als Klassiker im Besteckbereich. Es weist viele Vorteile auf. So kann es glänzend oder satiniert erworben werden. In glänzender Ausführung kann es Sterlingsilber – rein optisch – durchaus das Wasser reichen. Es ist aber im Unterschied zu Silberbesteck beständiger, pflegeleicht und außerdem meist uneingeschränkt spülmaschinengeeignet. Der hohe Anteil von Chrom in Edelstahlbestecken sorgt dafür, dass sie sich robust gegenüber Speisesäuren zeigen und nicht so leicht verfärben wie Silberbestecke.
Holzbesteck zählt zu den Einwegbestecken und ist die umweltschonende Alternative zu Einweggeschirr aus Plastik. Daneben gibt es größeres Besteck, beispielsweise Salatbesteck, für den regelmäßigen Gebrauch. Besonders mit seiner Optik kann Holzbesteck punkten, denn es wirkt rustikal und naturnah. Einige Bestecke aus Holz weisen an der Fläche, die mit dem Mund in Berührung kommt, eine Biobeschichtung auf. Diese neutralisiert den „holztypischen“ Geschmack, den nicht alle Menschen mögen.
Neben der Materialwahl, die von Chrom bis Silber kaum Wünsche offen lässt, spielen weitere Qualitätsmerkmale beim Kauf von Essbesteck eine Rolle. Dazu gehört beispielsweise die Stärke des Materials. Zudem solltest du einen Blick auf die Verarbeitung werfen. Wenn du etwa Chrom-Besteck wählen, das satiniert ist, darf es keinerlei Poren aufweisen, in welchen sich Speisereste festsetzen könnten. Dasselbe gilt für polierte Löffel, Gabeln und Messer. Überlege vor deinem Kauf, welche Merkmale du besonders wichtig findest. Das macht die Wahl oft um einiges leichter.
Der Löffel setzt sich aus einem Stiel und einer Laffe (Höhlung) zusammen. Die Größe ist von der Art des Löffels abhängig, ebenso wie die Form. Wichtig ist, dass die Kanten möglichst rund geformt sind, damit der Löffel angenehm in der Hand liegt. Eine Stärke von mindestens 2 Millimetern ist bei Löffeln empfehlenswert, um die Anforderungen, die an Besteck im Alltagsgebrauch gestellt werden, zu erfüllen. Das Fassungsvermögen unterscheidet sich je nach Art des Löffels und ist abhängig von seiner Funktion.
Gabeln besitzen an einem Ende mindestens zwei Zinken, meistens aber drei oder vier, am anderen einen Stiel zum Festhalten. Empfehlenswert für den Alltagsgebrauch ist eine Kantendicke ab 2,5 Millimetern. Bei den Standardgabeln laufen die Zinken spitz zu, die vordere Fläche, aus denen die Zinken hervorgehen, ist gebogen. Die bekanntesten Gabelarten sind neben den Standardgabeln Kuchen- und Fischgabeln.
Gerade bei Messern gibt es große Unterschiede hinsichtlich ihres Einsatzbereiches. Bei fast allen ist jedoch eine scharfe, gut schneidende Klinge entscheidend – Buttermesser bilden hier die Ausnahme. Die Klingen sind dabei an die Messerart angepasst bzw. dem Zweck entsprechend geformt. Brotmesser weisen folglich größere Säge-Zacken auf, während Fleischmesser eine glatte Schneideseite besitzen. Die Messerklingen werden in der Regel aus Keramik oder Stahl hergestellt. Bei letzterem ist darauf zu achten, dass das Metall rostfrei ist. Im Gegensatz dazu sind die Griffe oft aus Kunststoff, Holz oder aber ebenfalls aus Stahl.
Prüfe in jedem Fall, ob das Essbesteck deinen Wünschen und Anforderungen im Alltag gerecht wird. Auch das Design deines Bestecks sollte natürlich zur übrigen Ausstattung in der Küche passen. Zeitlose Bestecke sind zum Beispiel einfarbig gehalten und lassen sich daher leicht kombinieren. Die Ergonomie spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Liegt das Essbesteck gut in der Hand, rutscht es nicht und erfüllt es seinen Zweck?
Grundsätzlich gehören eine Salatgabel und ein Salatlöffel zum Salatbesteck. Der Salatlöffel hat dabei oft ein oder zwei Löcher, damit überschüssige Salatsauce leichter abtropfen und Salat und Dressing besser vermischt werden können. Heutzutage ist Salatbesteck häufig aus Kunststoff und in vielen bunten Farben erhältlich. Die klassischen Varianten aus Holz oder hochwertigem Edelstahl sind jedoch nach wie vor sehr beliebt.
Die Fischgabel und das Fischmesser unterscheiden sich in manchen Punkten deutlich von anderem Essbesteck. So hat die Fischgabel vier Zinken und ist am Ende etwas breiter und kürzer als die Fleischgabel. Das Fischmesser ist ebenfalls breiter, hat jedoch keine Schneide, sodass zubereiteter Fisch schonend geteilt und die Haut leichter entfernen kann. Ein scharfes Messer wäre in diesem Fall ohnehin überflüssig, da der Fisch von Natur aus sehr zart ist und daher nicht geschnitten werden muss. Auch das Filetieren des Fisches ist mit einem speziellen Fischmesser um einiges angenehmer, da aufgrund der stumpfen Kante nicht die Gefahr besteht, dass beim Anheben einer Fischhälfte der Fisch zerschnitten wird. Heutzutage bestehen Fischmesser in der Regel aus Edelstahlklingen, da dieses Material den Geschmack des Fisches nicht verfälschen kann.
Wenn ein Kind mit Besteck isst, sorgen sich die Eltern oft, dass es nicht richtig damit umgehen kann und sich an scharfen Kanten verletzen könnte. Achte bei der Wahl des Kinderbestecks deshalb immer auf eine robuste und gute Qualität sowie eine kindgerechte und handliche Form. Dabei darf es durchaus etwas farbenfroher sein, da ein ansprechendes Design bei den Kleinen gut ankommt. Gerade für unter Fünfjährige ist das Essen mit Besteck nicht immer einfach. Das passende Kinderbesteck mit rutschfesten und kindgerechten Griffen kann es deinem Sprössling erheblich leichter machen. Kindermesser sind stumpf und werden mehr zum Schieben als zum Schneiden verwendet. Bei Kindergabeln ist wegen der Zacken etwas mehr Vorsicht geboten.
Damit du lange Freude an deinem Essbesteck hast, solltest du es je nach Material auf bestimmte Art pflegen. Besonders Silber ist dafür bekannt, unschön anzulaufen, wenn es nicht richtig gepflegt wird. Das gilt auch für versilbertes Besteck. Grund für die Verfärbung ist die Reaktion von Silber mit Schwefel. Dieser Stoff ist beispielsweise in der Luft, in Eiern oder Hülsenfrüchten enthalten. Ein guter Tipp gegen das Anlaufen ist die regelmäßige Benutzung des Silberbestecks.
Zudem sollte es mit einem speziellen Silbertuch in der Schublade verstaut werden, das eine Verfärbung vermeidet. Hierauf solltest du zudem achten, wenn du Silber- und anderes Besteck reinigst:
Bestecke aus Edelstahl oder Chromnickelstahl sind üblicherweise spülmaschinengeeignet und daher leicht zu säubern. Einige Tipps solltest du bei der Reinigung dennoch beachten:
Zu guter Letzt solltest du bei Besteck darauf achten, es korrekt neben dem Teller zu platzieren.
Wusstest du schon, dass du mit Besteck – gerade im Gastronomiebereich – sogar „sprechen“ kannst? Auf dem Teller liegendes, gekreuztes Essbesteck bedeutet, dass du aktuell mit dem Essen nur pausierst und der Teller noch nicht abgeräumt werden soll. Nebeneinander gelegtes, parallel platziertes Essbesteck auf dem Teller sagt hingegen aus, dass du mit dem aktuellen Gang oder der kompletten Mahlzeit fertig bist.