Auch wenn die beiden Bezeichnungen sehr ähnlich klingen und sich nur durch zwei Buchstaben unterscheiden, ist ihre jeweilige Wirkung eine ganz andere. Das gasförmige Element Fluor zählt zur chemischen Hauptgruppe der Halogene. Bereits kleine Mengen in der Luft können Augen und Lungen verätzen – es ist sehr giftig. Da es jedoch in seiner Reinform in der Natur gar nicht vorkommt, besteht normalerweise keine Gefahr. Natürlicherweise finden wir Fluor nur in gebundener Form, wie z. B. mit Natrium als Natriumfluorid in Zahnpasta. In dieser als Salz gebundenen Form hat es gänzlich andere Eigenschaften als das Gas Fluor.
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollten Frauen 3,1 mg und Männer 3,8 mg Fluorid am Tag aufnehmen. Je nach Region wird zur zusätzlichen Einnahme von Fluoridtabletten geraten: Das ist der Fall, wenn das Trinkwasser weniger als 0,3 mg Fluorid/Liter aufweist. Das ist bei über 90 Prozent des deutschen Wassers zutreffend und kann beim Gesundheitsamt nachgefragt werden.
Die tatsächliche Zufuhr ist in weiten Teilen der deutschen Bevölkerung als unbefriedigend einzustufen.
Kinder sollten die Zähne bis zum 3. Lebensjahr mit fluoridfreier Zahncreme gereinigt bekommen, sofern sie Fluoridtabletten bekommen. Welche Variante für Babys und Kleinkinder besser ist – Zahncreme oder Tabletten – darüber sind sich Zahnmediziner und Kinderärzte noch uneinig.
Bis zum 6. Lebensjahr sollte die Zahnpasta nicht mehr als 250-500 mg/kg Fluorid aufweisen und nur in kleinen Mengen verwendet werden.
Beim Menschen sind keine Fluoridmangelsymptome bekannt. Durch eine ausreichende Versorgung wird zwar die Entstehung von Karies vermindert, dennoch ist ein Mangel des Mineralstoffs nicht die Ursache von Karies. Diese ist vielmehr eine mangelhafte Ernährung und unzureichende Zahnhygiene.
Der Zahnschmelz des menschlichen Körpers besteht hauptsächlich aus Calcium und Phosphat. Unsere Zähne sind von einem Biofilm (Plaque) umgeben, der zahlreiche Mikroorganismen enthält. Diese spalten die Kohlenhydrate, die wir über die Nahrung aufnehmen, in Säuren auf. Diese Säuren lösen Calcium und Phosphat aus dem Zahnschmelz heraus, weichen ihn dadurch auf und schaden letztendlich dem Zahn. Fluorid hilft die Mineralien wieder ins Zahngitter einzubauen, härtet die Zähne und macht sie resistenter gegen Säuren. Außerdem hemmt Fluorid das Bakterienwachstum.