Meerrettich – Infos, Wissenswertes & Rezepte
Frisch geriebener Meerrettich treibt einem gern auch Tränen in die Augen. Daher auch der Name „Kren“ (abgeleitet von "krenas", zu Deutsch: weinen), wie Meerrettich in Österreich genannt wird. Hier erfährst du mehr.
Themen auf dieser Seite
- Wo kommt Meerrettich her?
- Wo wird Meerrettich angebaut?
- Wann wird Meerrettich geerntet?
- Wo kann man Meerrettich kaufen und worauf sollte man achten?
- Wie sollte Meerrettich aufbewahrt werden?
- Meerrettich haltbar machen
- Wie schmeckt Meerrettich?
- Wofür wird Meerrettich verwendet?
- Nährwerte von Meerrettich
- Ist Meerrettich gesund?
- Meerrettich als Hausmittel
- Die besten Rezepte mit Meerrettich
- Weitere Gewürze aus unserem Lexikon
Wo kommt Meerrettich her?
Der Meerrettich (Armoracia rusticana) gehört zu den Kreuzblütengewächsen und stammt ursprünglich aus Ost- und Südeuropa. Im Mittelalter kam Meerrettich als Heilpflanze in unsere Breitengrade. Heute ist die Wurzel ein beliebtes Gewürz.
Wo wird Meerrettich angebaut?
Kren ist eine winterharte Staude, die am Rand von feuchten Wiesen, Flüssen und Bächen wächst.
In Deutschland wird die Pflanze bereits seit dem Mittelalter angebaut. Aber auch in Frankreich, Österreich, Südafrika und den USA wird die Wurzel angebaut.
Wann wird Meerrettich geerntet?
Meerrettich blüht zwischen Mai und Juli. Erntezeit ist zwischen Oktober und Januar, wobei November Haupterntezeit ist. In diesem Zeitraum fangen die Blätter an abzusterben und das Wurzelwachstum ist beendet.
Wo kann man Meerrettich kaufen und worauf sollte man achten?
Es gibt sowohl konservierten Meerrettich als auch frischen Meerrettich zu kaufen. Mit dem Beginn der Ernte startet auch der Verkauf des frischen Meerrettichs: Ab Oktober findest du das Wurzelgemüse auf Wochen- oder Supermärkten. Aufgrund seiner langen Haltbarkeit ist er bis April erhältlich. Da Meerrettich winterfest ist, kannst du immer mit regionaler Herkunft rechnen. Achte beim Kauf auf die Schale und die Form: Der leicht krumme Meerrettich sollte sauber und unversehrt (ohne Druckstellen) sein und sich nicht aufspalten.
Gut zu wissen: Verwechslungsgefahr: Optisch ähnelt die scharfe Wurzel der Pastinake und Petersilienwurzel.
Geriebener Meerrettich ist auch als Paste im Glas oder in der Tube erhältlich. Tafelmeerrettich ist schärfer und intensiver im Geschmack, Sahnemeerrettich ist die mildere Variante und wird häufig zu geräuchertem Fisch, wie Forelle oder Räucherlachs, serviert.
Gut zu wissen: Wasabi, die scharfe Paste, die zu Sushi serviert wird, ist Japanischer Meerrettich.
Wie sollte Meerrettich aufbewahrt werden?
Frischer Meerrettich kann circa vier Wochen im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahrt werden. Nach dem Anschneiden solltest du ihn innerhalb von zwei Wochen aufbrauchen. Tafel- oder Sahnemeerrettich sollte nach dem Öffnen möglichst bald verzehrt werden.
Gut zu wissen: Du kannst Meerrettich auch in einem gut verschlossenen Gefrierbeutel einfrieren. Dann hält er sich über mehrere Monate.
Meerrettich haltbar machen
Ob Einfrieren, Einlegen oder Kandieren: Meerrettich kannst du auf viele verschiedene Arten haltbar machen.
So geht´s
Möchtest du den Meerrettich einfrieren, gibt mehrere Methoden, mit denen du das machen kannst:
Meerrettich klein reiben
Den Meerrettich vor dem Einfrieren kleinzureiben ist zwar etwas zeitaufwendiger, jedoch macht es die Weiterverarbeitung im Anschluss deutlich bequemer und geriebener Meerrettich taut besonders schnell auf. Wenn du den eingefrorenen Meerrettich verwenden möchtest, kannst du ihn direkt aus dem Gefrierfach nehmen, auftauen lassen, gut abtropfen lassen und anschließend in dein Gericht geben.
Komplette Wurzel einfrieren
Die Wurzel gründlich waschen und anschließend gut abtrocknen. In einen Gefrierbeutel geben und einfrieren. Frierst du den Meerrettich im Ganzen ein, kannst du ihn später im gefrorenen Zustand reiben und nur so viel wie du benötigst verwenden. Den Rest kannst du wieder einfrieren. Eingefrorener Meerrettich hält sich circa sechs Monate.
Meerrettich einlegen
Meerrettich an sich ist schon ein sehr intensiv-schmeckendes Gemüse. Legst du ihn ein, kannst du den Geschmack nochmal verstärken. Dazu ist es wichtig, dass du die Einmachgläser richtig sterilisierst, bevor du den Meerrettich hineinfüllst. Ansonsten wird dieser innerhalb kürzester Zeit schlecht.
Den frischen Meerrettich schälen und in kleine Stücke schneiden. Auf circa 300 g Meerrettich etwa zwei Teelöffel Salz, 50 Milliliter Essig und einem Teelöffel Zucker miteinander vermischen. Jetzt brauchst du die Mischung nur noch in Einmachgläser füllen und an einen kühlen Ort wie den Kühlschrank oder den Keller stellen. Der Essig sorgt dabei für eine lange Haltbarkeit und einen aromatischen Geschmack, sodass er sich bis zu einem Monat hält.
Meerrettich kandieren
Auch das Kandieren von Meerrettich ist eine beliebte Methode, um ihn länger haltbar zu machen. Dafür schälst du den Meerrettich und schneidest ihn in Streifen. Die Streifen in einem Topf mit einem Liter kochendem Wasser und circa fünf Esslöffeln Essig hinzugegeben. Während der Meerrettich fünf Minuten lang köchelt, kannst du eine Chili waschen und in Ringe schneiden. Den Meerrettich aus dem Essigwasser nehmen und gut abtropfen lassen. 300 Milliliter Wasser mit 225 Gramm Zucker, der Chili und einem Esslöffel Senfkörnern erhitzen und anschließend die Meerrettich-Streifen hinzugeben und 20-25 Minuten bei schwacher Hitze köcheln lassen. Den Meerrettich in sterile Gläser abfüllen, mit der Wasser-Mischung übergießen und verschlossen auskühlen lassen. Der kandierte Meerrettich ist circa sechs Monate haltbar.
Wie schmeckt Meerrettich?
Frisch geriebener Meerrettich verleiht Speisen eine feine Schärfe, deshalb sollte er vorsichtig dosiert werden. Die darin enthaltenen Senföle sorgen für die charakteristische Schärfe. Je älter die Meerrettichwurzel ist, desto milder wird sie im Geschmack.
Sein volles Aroma entwickelt Meerrettich, wenn er geschält bzw. mit einer feinen Reibe gerieben wird. Dabei werden nämlich die Zellwände zerstört, sodass sich die scharfen Inhaltsstoffe bilden. Geschmacklich erinnert Meerrettich an Dijon-Senf. Die würzige Schärfe passt auch gut zu süßlichen Gerichten, wie einem Salat aus Apfel und Rote Bete.
Wofür wird Meerrettich verwendet?
Die Wurzel ist eine beliebte und vielseitige Zutat in der Küche, wird aber auch als Heilpflanze verwendet.
Meerrettich eignet sich für die Zubereitung von:
- Fleischgerichten, wie etwa Tafelspitz und Roastbeef
- Fischgerichten
- Wurstwaren
- Salaten
- Eintöpfen und Suppen
- Saucen
- Dips und Aufstrichen
Gut zu wissen: Um Saucen zu verfeinern, sollte Meerrettich nicht mitgekocht werden, da er sonst seine Schärfe verliert und leicht bitter schmecken kann. Meerrettichsauce passt beispielsweise wunderbar zu Fisch, Tafelspitz oder Roastbeef.
Nährwerte von Meerrettich
Meerrettich beeindruckt mit seinem hohen Gehalt an Vitamin C: stolze 114 mg auf 100 g Meerrettich. Auch sonst ist die Wurzel ein wahres Kraftpaket. Während die ätherischen Öle die Durchblutung der Schleimhäute fördern können, sagt man den Senfölen eine entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung nach.
Ist Meerrettich gesund?
Kren wurde im Jahr 2021 Heilpflanze des Jahres. Die Meerrettichwurzel ist reich an Vitaminen und Mineralstoffen sowie ätherischen Ölen, die antibakteriell wirken sollen.
Bereits seit vielen Hundert Jahren sagt man der Wurzel heilende Kräfte nach.
Sie stärke das Immunsystem und helfe bei Infekten, wie Erkältungen. Außerdem soll sie die Verdauung unterstützen und schmerzlösend wirken.
Meerrettich als Hausmittel
Aufgrund der ihm nachgesagten heilenden Wirkungen wird Meerrettich für verschiedene Hausmittel genutzt. So kann man ihn geraspelt mit Honig als Hustensaft einnehmen. In Scheiben geschnittener Meerrettich soll bei Muskelverspannungen helfen.