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Motten in der Küche erkennen und bekämpfen

Motten in der Küche? Kein Grund zur Panik. Das Auftreten der lästigen Insekten muss nicht mit mangelhaftem Putzen und Reinigen der Küche zusammenhängen. Außerdem sind Lebensmittelmotten nicht direkt gesundheitsgefährdend – im Gegensatz zu ihrem Nachwuchs, der Nahrungsmittel für Menschen ungenießbar macht. Wir zeigen dir, wie du einen Mottenbefall erkennst und mit welchen Mitteln du gegen die Schädlinge vorgehst. Hier erfährst du außerdem Wissenswertes über verschiedene Mottenarten und wie du einem Befall mit einfachen Maßnahmen vorbeugst.

Mottenbefall erkennen

Bei den schädlichen, in Europa heimischen Mottenarten handelt es sich meist um Materialschädlinge oder Vorratsschädlinge. Materialschädlinge wie die Kleidermotte beschädigen und verunreinigen vor allem Kleidung aus Wolle oder anderen Naturfasern, während sich Vorratsschädlinge bevorzugt an Lebensmitteln gütlich tun. Dabei sind die Lebensmittelmotten selbst nur indirekt für den Schaden an unserer gelagerten Nahrung verantwortlich: Ihre Larven ernähren sich von den Lebensmitteln in der Umgebung.

  • Motten in der Küche erkennst du zum einen an den erwachsenen Tieren selbst. Viele Exemplare ruhen mit eng angelegten Flügeln als unauffällige schwarze Striche an der Wand. Je länger der Mottenbefall anhält, desto häufiger wirst du tote und lebendige Tiere in der Küche antreffen.
  • Mottenlarven erkennst du einfach anhand von feinen Gespinsten und einer Klümpchenbildung an den betroffenen Lebensmitteln. Die Larven selbst sind zunächst winzig klein und mit bloßem Auge kaum zu erkennen, wachsen aber vor der Verpuppung auf bis zu 17 mm heran.
  • Oft finden sich auch Häutungsreste der Mottenlarven an Lebensmitteln.

Welche Mottenarten kommen im Haus vor?

In Europa heimische Mottenarten, die als Schädlinge gelten, sind unter anderem die Dörrobstmotte (auch Vorratsmotte oder Kornmotte genannt), die Mehlmotte, der Mehlzünsler und die Kakaomotte. Sie alle gehören zu den Lebensmittelmotten und damit zu den Vorratsschädlingen. Eher an Textilien interessiert ist die Kleidermotte, die deshalb als Materialschädling gilt. In der folgenden Tabelle haben wir die verbreitetsten Mottenarten, ihre Flügelspannweite, Körperlänge und Flügelfarbe(n) zusammengestellt. So kannst du ermitteln, mit welcher Motte du es zu tun hast.

Mottenart

Flügelspannweite

Körperlänge

Flügelfarbe

Dörrobstmotte (auch Vorratsmotte oder Kornmotte)

13–20 mm

4–10 mm

am Körper hellgrau bis gelb; sonst dunkel bis kupferrot

Mehlmotte

20–25 mm

10–14 mm

grau-braun

Mehlzünsler

18–30 mm

bis 15 mm

an der Wurzel dunkelbraun; in der Mitte ocker; am Saum dunkelbraun

Kakaomotte

16–22 mm

bis 12 mm

grau bis graubraun

Kleidermotte

10–15 mm

6–9 mm

glänzend hellgelb bis dunkelbraun 

Woher kommen Motten in der Küche?

Während Kleidermotten gerne durch das offene Fenster ins Haus flattern, werden Lebensmittelmotten wie die Mehlmotte oder die Dörrobstmotte auf anderem Wege eingeschleppt. Meist befinden sich Motteneier und Larven bereits auf den eingekauften Lebensmitteln oder in deren Verpackungen. Vor allem Lebensmittel auf Getreidebasis, wie Mehl, Müsli und Nudeln, aber auch Obst dienen den Motten als Kinderstube.

Gesundheitsgefahren durch Motten

Das Wichtigste zuerst: Ein Mottenbefall in der Küche muss dich nicht in Panik versetzen. Denn Lebensmittelmotten sind zwar unappetitlich, stellen aber keine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit dar. Deshalb gelten die Dörrobstmotte, Mehlmotte und andere Spezies auch nicht als Gesundheitsschädlinge. Sie übertragen weder Krankheiten noch sind sie bissig.

Ein indirektes Risiko geht trotzdem von ihnen aus: Motten in der Küche können Milben und Pilze einschleppen, die dazu führen, dass deine Vorräte ungenießbar werden. Befallene Lebensmittel zu verzehren, kann bei Allergikern zu starken Reaktionen führen – auch Haut- oder Magen-Darm-Erkrankungen können Folgen des Verzehrs sein. Deshalb ist es wichtig, alle Lebensmittel zu entsorgen, an denen du Larven oder die typischen Gespinste entdeckst. Wie du bei der Entsorgung vorgehst, erfährst du im nächsten Abschnitt.

Motten bekämpfen

Die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen Motten in der Küche: Alle befallenen Lebensmittel schnell und gründlich entsorgen. Leider sind die Larven von Motten schwer im Zaum zu halten: Durch Papier- und Plastiktüten können sie sich in die Freiheit hinausfressen, um weitere Lebensmittel zu befallen. Deshalb solltest du die betroffenen Vorräte entweder einfrieren oder im Backofen auf über 80 Grad erhitzen. Die extremen Temperaturen zerstören Motteneier und Larven. Anschließend kannst du die Lebensmittel ruhigen Gewissens entsorgen.

Schränke, in denen die befallenen Vorräte gelagert haben, solltest du unbedingt gründlich aussaugen. Auch der Staubsaugerbeutel muss im Anschluss entsorgt werden, da die Motteneier im Inneren immer noch schlüpfen können. Anschließend wischst du den Schrank gründlich aus. Verwende dazu am besten ein Gemisch aus Essig und Wasser: Die saure Flüssigkeit macht verbliebenen Motteneiern den Garaus.

Um gegen Motten in der Küche vorzugehen, gibt es mehrere wirkungsvolle Hausmittel. Probiere es zunächst damit, bevor du zu chemischen Insektiziden gegen die lästigen Schädlinge greifst. Über die verschiedenen Hausmittel erfährst du im nächsten Abschnitt mehr.

Hausmittel gegen Motten

Hausmittel gegen Motten in der Küche lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Bei den sogenannten Repellentien handelt es sich um Wirkstoffe, die die Motten über den Geruchssinn wahrnehmen und die eine abschreckende Wirkung auf sie haben. Manche der Stoffe können aber auch beim Menschen Allergien auslösen. Als Allergiker testest du die Duftstoffe zunächst in geringer Dosis und wartest eventuelle allergische Reaktionen ab, bevor du das Mittel großflächig einsetzt.

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  • Zu den bekanntesten Repellentien gehören Lavendelbeziehungsweise Lavendelöl. Einfach etwas davon auf ein Stück Stoff oder Holz (zum Beispiel eine Wäscheklammer) geben und im betroffenen Vorratsschrank auslegen. In Zukunft sollten hier keine neuen Motteneier auftauchen.
  • Zedernholz oder -öl hat einen ähnlichen Effekt wie Lavendel und lässt sich auf dieselbe Art und Weise anwenden. Das Holz kannst du zudem nach einiger Zeit anschleifen, damit es wieder seinen frischen Geruch verbreitet
  • Genauso wirksam gegen Motten sind Nelken im Vorratsschrank – im Ganzen oder in Form von Nelkenöl.
  • Auch Teebaumöl stößt bei vielen Schädlingen auf wenig Zuspruch und eignet sich hervorragend als Repellent gegen Motten in der Küche.
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  • Lorbeerblätter erzielen ebenfalls den gewünschten Effekt, allerdings verlieren sie ihren Geruch recht schnell und müssen häufig ersetzt werden.

Wenn sich die ausgewachsenen Lebensmittelmotten unbeeindruckt von unangenehmen Gerüchen zeigen, kannst du den Larven auch mit Natron direkt zu Leibe rücken. Mische dazu vier Teile Natron mit einem Teil Mehl und stelle ein Gefäß mit der Mischung in den befallenen Vorratsschrank. Die Motten legen ihre Eier in das vermeintliche Mehl, was die jungen Larven nicht überleben.

Schlupfwespen gegen Motten

Die Schlupfwespen (Ichneumonidae) sind eine Insektenfamilie, die in Deutschland mit über 3.300 Arten vertreten ist. Einige von ihnen eignen sich hervorragend, um Lebensmittelmotten effektiv und umweltfreundlich loszuwerden. Bestimmte Schlupfwespen-Arten sind nur etwa 0,4 Millimeter groß und gelten als natürliche Feinde der Motten. Die Tierchen legen ihre eigenen Eier in den Motteneiern ab, wodurch diese absterben.

Schlupfwespen sind für Menschen und Haustiere ungefährlich und haben selbst keine schädigenden Effekte. Sobald sie keine Motteneier für die eigene Eiablage mehr finden, verschwinden auch die Schlupfwespen wieder aus der Küche und hinterlassen mottenfreie Vorratsschränke. Ihre geringe Größe sorgt dafür, dass wir Schlupfwespen in den meisten Fällen nicht einmal wahrnehmen.

Schlupfwespen bekommst du in vielen Baumärkten, im Fachhandel oder online. Hier kaufst du in der Regel eine kleine Population der Insekten auf einem Trägerkärtchen, das du einfach im Vorratsschrank oder bei den befallenen Lebensmitteln platzierst. Es kann sein, dass du das Kärtchen über einen Zeitraum von zehn Wochen etwa drei- bis viermal erneuern musst, bis die Nachkommenschaft der Lebensmittelmotten beseitigt ist.

Weitere Mittel gegen Motten

Repellentien, Schlupfwespen oder auch das aggressivere Natron sind effektive Mittel, um Motten aus der Küche zu verbannen. Bei einem typischen Mottenbefall reichen diese Gegenmaßnahmen vollkommen aus. Zieht sich der Befall trotzdem über längere Zeit hin, solltest du einen Fachmann kontaktieren, der dir im Kampf gegen die Schädlinge zur Seite steht. Wenn sich die Lage trotz Hausmitteln partout nicht bessert, stehen dir aber auch chemische Insektizide als Option offen:

  • Mottenpapier ist in ein für Menschen geruchloses und ungefährliches Insektengift getränkt, das langsam verdunstet und verschiedene Mottenarten tötet. Mit seiner Wirksamkeit über sechs bis acht Monate hinweg ist Mottenpapier ausgesprochen ergiebig.
  • Pheromonfallen wirken sich auf die männlichen Motten aus und verhindern, dass diese neue Motteneier befruchten. Pheromonfallen sind klebrige Papierstreifen, die den Sexuallockstoff der Motten verbreiten, um die Männchen anzuziehen. Werden die Motteneier nicht mehr befruchtet, legen die Weibchen bald auch keine neuen Eier mehr ab.
  • Sprays gegen Lebensmittelmotten gibt es sowohl auf natürlicher Basis als auch mit chemischen Insektiziden. Die Sprays töten ausgewachsene Motten und ihre Larven schnell und effizient ab. Dazu muss das Mittel mit ausreichend Distanz auf die betroffenen Stellen gesprüht werden. Berücksichtige dabei unbedingt die Warnhinweise auf der Packung: Einige Lebensmittelmotten-Sprays können auch für den Menschen oder Haustiere gefährlich werden, wenn sie in zu großer Menge eingeatmet werden.

Motten vorbeugen

Für den besten Mottenschutz brauchst du nicht einmal Geld auszugeben: Schon einige einfache Regeln reichen aus, um Mottenbefall vorzubeugen. Wenn du die folgenden Vorsorgemaßnahmen befolgst, kannst du von den flatternden Besuchern verschont bleiben.

  • Kontrolliere Lebensmittel am besten gleich beim Einkauf. Ein schleierartiges Gespinst und Klümpchenbildung bei Mehl oder Getreide sind sichere Hinweise auf Motteneier und Larven. Hole die gründliche Kontrolle zu Hause nach, falls du im Geschäft keine Zeit dazu hast.
  • Lagere auch ungekühlte Lebensmittel möglichst trocken und kühl. Eine hervorragende Möglichkeit dazu bietet die Speisekammer – über sie erfährst du in unserem Ratgeber mehr.
  • Dünne Verpackungen wie Plastik- oder Papiertüten sind für die Mottenlarven kein ernst zu nehmendes Hindernis. Da ihre Leib- und Magenspeise Körner und Getreide, aber auch Gewürze und Obst sind, solltest du diese Lebensmittel in verschraubbaren Gläsern oder in dichten Kunststoffdosen lagern. So entziehst du dem Mottennachwuchs die Nahrungsquelle.
  • Weniger ist mehr: Je größer deine Vorratsmengen, desto beliebter ist deine Küche als Nistplatz für Lebensmittelmotten. Wenn du stattdessen häufiger kleinere Mengen Lebensmittel einkaufst, musst du im Fall einer Mottenplage außerdem weniger Vorräte entsorgen.
  • Versieh deine Vorratsschränke mit einem Stück Zedernholz oder einem anderen von Motten gemiedenen Duftmittel. Zedernholz, Lavendel, Teebaumöl und andere Repellentien lassen sich ohne Probleme auch vorbeugend verwenden. Einmal ausgelegt, wirken die meisten Duftquellen für mehrere Monate, bevor du sie erneuern musst.

FAQ

  • Welche Lebensmittel befallen Motten?

    Besonders Getreide, Gewürze, Nüsse, Hülsenfrüchte und Obst stehen bei Lebensmittelmotten auf dem Speiseplan.

  • Woher kommen Motten in der Küche?

    Lebensmittelmotten gelangen über den Lebensmitteleinkauf in den Haushalt, wo sie von befallenen Produkten auf die heimischen Vorräte übergehen.

  • Wie erkenne ich Lebensmittelmotten?

    Neben ausgewachsenen Motten in der Küche machen sich vor allem ihre Larven bemerkbar: Feine, schleierartige Gespinste an Lebensmitteln sind ein deutliches Merkmal, genau wie die Larven selbst. Diese sind nach dem Schlüpfen recht klein, erreichen aber bald eine Länge von bis zu 1,7 Zentimetern. Dann sind die madenartigen Larven auch mit dem bloßen Auge erkennbar.

  • Wie lange leben Motten?

    Ausgewachsene Lebensmittelmotten können je nach Spezies bis zu zwei Wochen alt werden, in denen sie sich unermüdlich vermehren. Viel länger dauert ihr Entwicklungsstadium als Larve, wobei die Temperatur eine Rolle spielt: Bei hohen Temperaturen verpuppen sich die Larven schon nach etwa vier Wochen, bei Zimmertemperatur bleibt das Tier mehr als doppelt so lang im Raupenstadium.

  • Woher bekomme ich Schlupfwespen?

    Schlupfwespen gibt es in vielen Baumärkten, im Fachhandel und online zu kaufen.

  • Sind Lebensmittelmotten gefährlich?

    Von den ausgewachsenen Lebensmittelmotten selbst geht keine Gefahr aus. Ihr Nachwuchs allerdings verdirbt und verunreinigt die Vorräte, in denen sie als Motteneier vom Muttertier abgelegt werden. Der Verzehr von befallenen Lebensmitteln kann allergische Reaktionen, Haut- und Magen-Darm-Erkrankungen auslösen.

  • Was ist der Unterschied zwischen Kleidermotten und Lebensmittelmotten?

    Kleidermotten gelten als Materialschädlinge (genauer: Textilschädlinge), da sie natürliches Gewebe wie Wolle zersetzen. Du erkennst sie leicht an ihren schlichten, strohgelben und silbrig glänzenden Flügeln. Lebensmittelmotten wie die Mehlmotte oder die Dörrobstmotte zählen zu den Vorratsschädlingen, da ihre Larven unsere Lebensmittel befallen und ungenießbar machen. Ihre Flügel sind oft mehrfarbig im bräunlich-rötlichen Bereich und weisen eine erkennbare Musterung auf.