Rotkohl: Spannende Infos & viele Rezepte
Kräftige rote bis violette Farben, knackiger Biss – Rotkohl hat schon vor Jahrhunderten den Weg auf die Teller der deutschen Küchen gefunden. Besonders als Beilage zum Sonntagsbraten bei den Großeltern ist er in Erinnerung geblieben. Aber auch heute wird Rotkraut vielfältig in der Küche eingesetzt. Doch wie und wann wächst der rote Kohl eigentlich? Welche wertvollen Nährstoffe enthält das Gemüse? Und woher stammt es?
Themen auf dieser Seite
- Was ist Rotkohl?
- Wann und wie wird Rotkohl angebaut?
- Welche Rotkohlsorten gibt es?
- Wie lange hält sich Rotkohl im Kühlschrank?
- Rotkohl haltbar machen
- Wie lange muss Rotkohl kochen?
- Wie viel Rotkohl rechnet man pro Person?
- Welche Äpfel nimmt man für Rotkohl?
- Wie würzt man Rotkohl?
- Wozu passt Rotkohl?
- Kann man Rotkohl auch roh essen?
- Wie gesund ist Rotkohl?
- Die Inhaltsstoffe in der Übersicht:
- Die besten Rezepte mit Rotkohl
- Appetit bekommen?
Was ist Rotkohl?
Rotkohl, auch Rotkraut oder Blaukraut genannt, ist ein Gemüse aus der Gattung der Kohlgewächse. Genau genommen, ist der Rotkohl eine Kopfkohlvariante. Deshalb sind nahe Verwandte des roten Krauts der Weißkohl oder Wirsingkohl. Aber auch andere Kohlsorten wie Blumenkohl oder Brokkoli weisen biologische Ähnlichkeiten zum roten Kohl auf. Beim Rotkohl entwickelt sich während des Wachstums ein fester Kopf. Die einzelnen Blätter liegen eng aneinander und bilden eine runde Form. Dabei können sich die äußeren Blätter leicht ins Grüne verfärben. Im Inneren strahlen die Kohlblätter in einem satten Rot oder Blau.
Ursprünglich stammt wilder Kohl aus dem Mittelmeerraum. Manchmal wurde er auch in der Nähe der Atlantikküste, zum Beispiel in Frankreich, vorgefunden. Die geschlossenen Kopfsorten sind jedoch über die Zucht durch den Menschen entstanden. In historischen Schriften aus Griechenland oder dem Römischen Reich wird zwar von Kohl berichtet, geschlossene Kopfsorten finden allerdings keine Erwähnung. Mit dem Mittelalter begann dann auch der Anbau von Kohl und vor allem von Rotkohl in Deutschland. Kohl war lange eines der Hauptlebensmittel in unserer Region. Er versorgte die Menschen mit wichtigen Nährstoffen und erwies sich durch seine lange Haltbarkeit im Winter als ergiebige Nahrungsquelle. Auch in der Medizin kam Rotkohl in der frühen Zeit zum Einsatz – ob nun als Wickel bei Entzündungen oder als wohltuende Suppe bei Beschwerden im Verdauungstrakt.
Wann und wie wird Rotkohl angebaut?
Rotkraut ist ganzjährig erhältlich. Heimischen Kohl bekommst du bereits ab Anfang Juni. Die reguläre Rotkohl-Saison beginnt allerdings erst im Herbst. Die Aussaat für die Pflanzen startet im Mai und Juni. Dazu pflanzen die Kohlbauern lange Reihen auf großen Feldern. Die einzelnen Pflanzen haben hierbei den optimalen Abstand zueinander.
Wie wächst Rotkohl?
Bis die Kohlköpfe die richtige Größe erreicht haben, vergehen etwa drei bis vier Monate. Dabei wachsen die Blätter der Gemüsepflanzen von innen nach außen und bilden die festen Schichten im Inneren des Kopfes. Die Hauptsaison für Rotkohl fällt also in die Monate September bis November. Im Norden und Osten Europas liegen die Anbaugebiete. Hier wächst das Blaukraut besonders gut, da die Böden ausreichend feucht sind. Eines der größten Anbaugebiete befindet sich in Schleswig-Holstein. Der Kreis Dithmarschen ist bekannt für seine Kohlproduktion.
Bei der Ernte gibt es zwei Wege. Entweder findet sie manuell statt oder mittels großer Kohlerntemaschinen, die von einem Traktor gezogen werden. Bei den Kohlerntemaschinen wird der Kohl automatisch über Laufbänder in einen Anhänger transportiert. Wird das Gemüse per Hand geerntet, schneiden die Feldhelfer den Kohlkopf direkt unterhalb des Strunks ab und lagern ihn später in dafür konzipierte Anhänger. Der eingefahrene Rotkohl kommt danach als ganzer Kopf in die Ladentheke oder wird zur Weiterverarbeitung verfrachtet. Im Supermarkt findest du den Rotkohl daher auch im Glas.
Möchtest du erfahren, wann andere Gemüsesorten Saison haben, findest du im REWE Saisonkalender einen Überblick.
Welche Rotkohlsorten gibt es?
Produzenten und Kohlbauern unterscheiden insgesamt zwölf Sorten voneinander. Bei den verschiedenen Varianten geht es jedoch weniger um den Geschmack, sondern vielmehr um den Ertrag. Das bedeutet, dass der Zeitpunkt der Aussaat, die Entwicklungsdauer und das Gewicht treibende Faktoren darstellen. Die Sorte Amarant benötigt beispielsweise nur etwa drei Monate zum Wachsen und kann bereits ab März ausgesät werden. Die Kohlköpfe sind zwar kleiner, allerdings können Produzenten so bereits im Juni frisch geernteten Rotkohl anbieten. Die Sorte Pesaro hingegen wächst zur Hauptsaison und benötigt etwa vier Monate, um sich zu entwickeln. Dabei erzeugt sie aber auch Köpfe, die bis zu 4,5 kg schwer werden.
Wie lange hält sich Rotkohl im Kühlschrank?
Blaukraut ist sehr robust. Man kann die Köpfe recht lange im Kühlschrank lagern. In ein feuchtes Tuch eingeschlagen, ist er mindestens eine Woche, oft aber zwei bis drei Wochen haltbar.
Hast du Rotkohl schon zubereitet, solltest du ihn innerhalb von drei Tagen aufbrauchen.
Woran erkennt man das Rotkohl schlecht ist?
Wird frischer Rotkohl zu lange gelagert, kann er schlecht werden. Erste Anzeichen sind welke, schlaffe Außenblätter. Manchmal reicht es, diese zu entfernen. Riecht das Innere unangenehm und haben sich schon schleimige Stellen gebildet, solltest du das Blaukraut entsorgen.
Bei Rotkohl aus dem Glas kann sich Schimmel bilden. Auch ein veränderter Geruch gibt Aufschluss darüber, ob das Gemüse verdorben ist.
Rotkohl haltbar machen
Egal ob roh oder frisch gekocht: Man kann Rotkohl problemlos haltbar machen. Dafür gibt es verschiedene Konservierungsmethoden. Zu den beliebtesten zählen Einkochen, Einlegen, Einfrieren und Fermentieren.
Möchte man Rotkohl haltbar machen ohne ihn einzukochen, kann man ihn fermentieren. Dafür werden die gewaschenen Rotkohlblätter in feine Streifen geschnitten und mit Salz gut durchgeknetet bis Flüssigkeit austritt. Wer mag, gibt Gewürze oder eine Fruchtnote hinzu. Der Rotkohl kommt mit den Gewürzen in ein steriles Bügelglas und wird richtig fest hineingedrückt. Mit Salzwasser bedeckt steht er 1-2 Wochen bei Zimmertemperatur. Danach sollte er kühl und dunkel gelagert werden. Fermentierter Rotkohl ist 2-3 Monatehaltbar. Geöffnete Gläser gehören in den Kühlschrank.
Einlegen ist eine weitere beliebte Methode, um Rotkraut haltbar zu machen. Auch hierfür wird der rohe Rotkohl in Streifen geschnitten, mit Salz gut durchgeknetet und zieht dann 1 Stunde. Danach spült man den Rotkohl ab und füllt ihn in sterile Einmachgläser. Darauf kommt ein Essig-Würz-Sud. Eingelegter Rotkohl sollte kühl und dunkel gelagert werden. Er bleibt mehrere Wochen frisch.
Um die Haltbarkeit von Rotkraut zu verlängern, kann man den eingelegten Rotkohl noch einkochen. Dafür werden die Gläser mit Rotkohl in einen großen Kochtopf gestellt, der zur Hälfte mit siedendem Wasser gefüllt ist. Darauf achten, dass die Gläser nicht direkt auf dem Topfboden stehen, man kann dafür Klammern/Besteck auf dem Boden verteilen. Die Gläser ca. 40 Minuten einkochen. Eingekochter Rotkohl kann bis zu 1 Jahr aufbewahrt werden.
Keine Lust auf Einlegen oder Einkochen? Dann kann man Rotkohl kochen und ihn durch Einfrieren haltbar machen. Dafür wie gewohnt zubereiten, vollständig auskühlen lassen und den Rotkohl in gefriergeeignete Behälter füllen. Eingefrorener Rotkohl hält sich mindestens 6 Monate.
Auch rohen Rotkohl kann man einfrieren. Dafür sollte man ihn in Streifen schneiden und kurz blanchieren.
Wie lange muss Rotkohl kochen?
Rotkohl selber zu kochen dauert natürlich länger, als einfach nur ein Glas zu öffnen. Dafür hast du Einfluss auf das Aroma und kannst entscheiden, ob du dein Blaukraut mit Nelken würzt, lieber Lorbeerblätter nimmst, eine größere oder kleine Portion Essig zufügst oder beim Zucker sparst.
Frischer Rotkohl muss 50 bis 60 Minuten köcheln, bis er schön weich ist.
Gut zu wissen: Bereite dein Rotkraut unbedingt mit etwas Essig zu. Der Essig sorgt dafür, dass das Kraut seine Farbe behält und auch nach dem Kochen noch schön rot ist.
Wie viel Rotkohl rechnet man pro Person?
In der Regel ist Rotkohl eine Gemüsebeilage. Hier kannst du 200 g pro Person rechnen. Dabei macht es keinen Unterschied, ob du Rotkohl frisch zubereitest oder die Variante aus dem Glas nimmst. Achte bei Rotkohl aus dem Glas unbedingt auf das Abtropfgewicht und orientier dich bei der Mengenberechnung an diesem Wert.
Welche Äpfel nimmt man für Rotkohl?
Zu den beliebtesten Rotkohlrezepten gehört sicher der Apfel-Rotkohl der Oma. Damit der perfekt gelingt, solltest du nicht irgendeinen Apfel nehmen, sondern dich für etwas säuerlichere Sorten entscheiden. Besonders gut passen:
- Boskoop
- Jonagold
- Elstar
Wie würzt man Rotkohl?
Ganz klassisch wird Rotkohl mit Nelken und Lorbeerblättern gewürzt. Wer keine Nelken mag, kann sie auch weglassen. Dazu kommen ein wenig Apfelsaft sowie Apfelessig für die fruchtige Note sowie natürlich Salz und Pfeffer.
Daneben kannst du Rotkraut auch mal ganz anders zubereiten. Wie wär’s z. B. mit einer asiatischen Variante? Hier nimmst du Ingwer und Sojasauce zum Würzen. Auch Currypaste oder -pulver schmecken gut zum Kohl – besonders in Kombination mit Kokosmilch.
Wozu passt Rotkohl?
Traditionell wird der Rotkohl in Deutschland als Beilage zu einem leckeren Bratengericht genossen. Besonders gut schmeckt das rote Gemüse in den Wintermonaten zu einem Enten- oder Gänsebraten. Meistens gesellen sich noch Kartoffeln und eine dunkle Soße dazu. Durch Apfel oder Orange erhält der Rotkohl zudem eine fruchtige Note.
Auch in die moderne Küche hat der rote Kohl Einzug gehalten. Wer gerne mal einen Döner genießt, der wird häufig auch auf Rotkohl stoßen. Roher Rotkohl entfaltet auch in Salaten seinen einzigartigen süßlichen Geschmack. Im Fitness-Bereich findet sich Rotkohl immer häufiger in sättigenden Smoothies und Säften wieder.
Kann man Rotkohl auch roh essen?
Ja, Rohkostsalat aus Blaukraut ist sehr beliebt. Damit dafür wird der Rotkohl in feine Streifen geschnitten und gut mit den Händen durchgeknetet – das macht ihn schön weich. Besonders lecker schmeckt Rotkohlsalat mit etwas Frucht, z. B. Birnen, Äpfel oder Orangen.
Wie gesund ist Rotkohl?
Rotkohl enthält eine Menge wertvoller Nährstoffe und stärkt dadurch den Organismus. In 100 g des roten Gemüses steckt ungefähr der halbe Tagesbedarf an Vitamin C und ein Drittel der empfohlenen Menge an Vitamin K. Beide Inhaltsstoffe stärken Immunsystem und Knochen. Außerdem punktet Rotkohl mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen. Das macht in erster Linie satt, wirkt sich aber auch positiv auf die Verdauung aus. Mineralstoffe wie Magnesium oder Kalium sind weitere wichtige Bausteine. Wie die meisten Gemüsesorten enthält Rotkohl kein Fett. Außerdem enthält der Kohl nur 4 g Kohlenhydrate und eignet sich gut für eine kohlenhydratarme Ernährung.
Die Inhaltsstoffe in der Übersicht:
Energie | |
Kcal | 22 |
Fett | - |
Kohlenhydrate | 4 g |
Vitamine | |
Beta-Carotin | 15 µg |
Vitamin E | 1,7 mg |
Vitamin B1 | 0,06 mg |
Vitamin B2 | 0,04 mg |
Vitamin B6 | 0,15 mg |
Folsäure | 35 µg |
Vitamin C | 55 mg |
Mineralstoffe | |
Natrium (Na) | 10 mg |
Kalium (K) | 240 mg |
Kalzium (Ca) | 35 mg |
Magnesium (Mg) | 15 mg |
Phosphat (P) | 30 mg |
Eisen (Fe) | 0,4 mg |
Zink (Zn) | 0,2 mg |