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Aprikosen: Infos, Nährwert-Check & Rezepte

Aprikosenmarmelade.

Süß oder deftig, frisch oder getrocknet – mit den saftigen Früchten steht man kulinarisch immer auf der Sonnenseite. Hier erfährst du, wie gesund das Sommerobst ist, wie du lecker damit kochst und worauf es beim Einkauf ankommt.

Aprikosen: Herkunft & Merkmale

Die Aprikose (botanischer Name: Prunus armeniaca), häufig auch als Marille, seltener als Malete bezeichnet, zählt zum Steinobst und wird der Familie der Rosengewächse zugeordnet. Die leckere Sommerfrucht erinnert optisch an Pfirsiche, ist aber deutlich kleiner und hat ein etwas festeres Fruchtfleisch.

Gut zu wissen

Marillen und Aprikosen werden häufig mit Mirabellen verwechselt. Obwohl auch sie zu den Rosengewächsen zählen, handelt es sich um eine andere Fruchtsorte – nämlich um eine gelbe Pflaumenart.

Der Ursprung von Aprikosen ist nicht eindeutig geklärt. Einige Quellen deuten darauf hin, dass bereits in der Kupfersteinzeit (5500 bis 2200 v. Chr.) Aprikosenbäume im asiatischen Armenien wuchsen. Einige vermuten ihre Heimat in China.

Sicher ist: Heute wachsen die Früchte an Sträuchern oder kleinen Bäumen weit verbreitet in warmen Mittelmeerländern, etwa in der Türkei (größtes zusammenhängendes Anbaugebiet), Griechenland, Spanien oder Italien – aber auch in Usbekistan, Algerien, im Iran und in Afrika. In Deutschland gibt es nur ein geschlossenes Anbaugebiet für Aprikosen in Höhnstedt bei Halle (Saale).

Gut zu wissen

Wer Wert auf regionalen Obstgenuss legt, kann die Früchte auch im eigenen Garten kultivieren. Kleinwüchsigere Aprikosenbäume gedeihen sogar im Kübel auf Balkon und Terrasse. Am besten setzt man in unseren Gefilden auf Sorten, die spät austreiben, damit die Blüten möglichst gut vor Spätfrost gesichert sind.

Es gibt viele verschiedene Aprikosensorten, die sich in Form, Größe und Farbe leicht unterscheiden. Einige Arten strahlen hellgelb, andere leuchten tief-orange, weisen sonnenseitig sattrotte Bäckchen oder hübsche Sprenkel auf. Es gibt längliche, runde, ovale und eiförmige Früchte, die je nach Sorte eine samtige oder glatte Schale aufweisen.

Wann sind Aprikosen reif?

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal bei der Steinfrucht ist der Erntezeitpunkt: Frühe Sorten zeigen ihre hübschen Blüten bereits Anfang März und bringen ab Mai erste Früchte hervor, die vor allem als Importprodukte aus Marokko und Spanien zu uns auf den Markt kommen. Die Hauptsaison für Aprikosen beginnt etwa im Juni und reicht bis Ende August. In diesem Zeitraum gibt es die kleinen Sommerboten in Hülle und Fülle aus Frankreich, Italien, der Türkei und anderen Ländern. Auch in deutschen Anbaugebieten erfolgt die Ernte im Hochsommer, wenn die Sonne genug Zeit hatte, um den Steinfrüchten das richtige Aroma zu verleihen. Einige späte europäische Arten reifen bis in den September. Ware, die sich im Winter in unseren Supermarktregalen tummelt, stammt in der Regel aus Übersee.

Gut zu wissen

Als die besten Aprikosen der Welt gelten unter manchen Kennern Früchte aus dem Hunza-Tal (Pakistan). Allerdings müssen die Steinfrüchte einen recht weiten Weg zurücklegen, bis sie auf unseren Tellern landen können, und deshalb noch etwas unreif geerntet werden. Dadurch büßen sie an Aroma ein, können mehlig und fade sein. Am besten schmeckt das Obst, wenn es möglichst lange am Baum oder Strauch in der Sonne reifen durfte und dann nur noch kurze Lieferwege vor sich hat. Das verspricht einen vollmundigen Geschmack – und schont auch noch die wertvollen Nährstoffe, die sich bei zu langer Lagerung abbauen können.

Wie gesund sind Aprikosen?

Frische Früchtchen glänzen vor allem in Sachen Betacarotin. Dieser zu den Carotinoiden zählende Pflanzenfarbstoff wird im Körper zum essenziellen (lebensnotwendigen) Nährstoff Vitamin A umgewandelt, der für viele biologische Prozesse – etwa den Sehvorgang, die Immunfunktion oder die Zellteilung – notwendig ist.

Ebenfalls beachtlich ist der Gehalt an Kalium in Aprikosen. Dieser Mineralstoff zählt zu den wichtigsten Elektrolyten des Körpers, ist an der Regulation des Säure-Basen-Haushalts beteiligt, spielt eine Rolle bei der Weiterleitung von Nervenimpulsen und der Muskelkontraktion.

Weitere Pluspunkte auf dem Gesund-Konto sammeln Aprikosen für das enthaltene Vitamin C und ihre gute Bekömmlichkeit, die sie vor allem in Form von Püree für Babys oder Menschen mit empfindlichem Magen beliebt macht.  

Sind getrocknete Aprikosen gesund?

Neben frischen Marillen findet man auch Dörrfrüchte im Handel, denen durch Trocknung in der Sonne unter freiem Himmel (oder in speziellen Dörrgeräten) Wasser entzogen wird. Das hat mehrere Effekte: Zum einen erhöht sich die Haltbarkeit der Früchte deutlich. Zum anderen steigt die Konzentration der guten Inhalts- und Ballaststoffe pro 100 Gramm. Gleiches gilt allerdings auch für den Zuckergehalt (bzw. den Kohlenhydratanteil). Deshalb sind zwar auch Trockenfrüchte als gesund zu bezeichnen, sie sollten aber trotzdem nur maßvoll verzehrt werden.

Um die schöne Farbe von Aprikosen zu erhalten, wird das Sommerobst oft einige Stunden mit Schwefel behandelt. Erst dann werden die Steine entfernt und die Früchte getrocknet. Optisch sind die so behandelten Aprikosen für viele ansprechender. Dafür ist ungeschwefeltes Trockenobst besser verträglich: Einige Menschen reagieren auf Schwefel mit Blähbauch und Verdauungsbeschwerden.

Gut zu wissen

Teilweise werden die Dörrfrüchte zusätzlich mit Wasserdampf behandelt. Dadurch erhalten sie nach dem Dörren wieder etwas mehr Feuchtigkeit, werden weicher und saftiger. Man spricht bei diesen Produkten von Soft-Aprikosen.

Aprikosen: Nährwerte im Vergleich

Nährwerte pro 100 g

Frische Aprikosen (ohne Stein)

Trockenfrüchte

Softfrüchte

Kalorien

45 kcal

246 kcal

236 kcal

Fett

0,13 g

0,41 g

0,40 g

Kohlenhydrate

8,54 g

59,90 g

52,10 g

Proteine

0,90 g

2,90 g

2,50 g

Ballaststoffe

1,54 g

8,00 g

7,00 g

Darf man Aprikosenkerne essen?

Die in den Aprikosensteinen liegenden kleinen Samen sehen aus wie Mini-Mandeln. Einige schmecken süßlich. Meist haben Aprikosenkerne aber ein starkes Bittermandelaroma, werden deshalb gern für die Herstellung von Amaretto und Persipan verwendet, aber auch pur geknabbert. Aprikosenkerne sind also grundsätzlich zum Verzehr geeignet, sollten aber maßvollgegessen werden.

In hohen Dosen sind Bitteraprikosenkerne giftig. Sie enthalten von Natur aus das Glykosid Amygdalin, aus dem während der Verdauung hochgiftige Blausäure abgespalten wird. Das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) empfiehlt Erwachsenen, nicht mehr als ein bis zwei bittere Aprikosenkerne täglich zu essen und rät bei Kindern grundsätzlich vom Verzehr ab.

Aprikosen kaufen & lagern

Um das Beste aus Aprikosen herauszuholen, solltest du nur vollreife Früchte kaufen und sie richtig aufbewahren.  

Beim Kauf heißt es: Immer der Nase nach! Perfekt gereifte, aromatische Früchte verströmen einen verführerisch süßen Duft. Wichtig ist auch eine glatte, pralle und unverletzte Haut. Schrumpelige Früchte wurden schon zu lange gelagert.

H3: Darf man Aprikosen im Kühlschrank aufbewahren?
Obwohl die Haltbarkeit des Obstes im Gemüsefach auf bis zu eine Woche verlängert werden kann, sollten Aprikosen nicht im Kühlschrank gelagert werden. Auf kühle Temperaturen reagieren die sonnenverwöhnten Früchte schnell mit Aromaverlust. Besser sind sie bei Raumtemperatur aufgehoben und sollten innerhalb weniger Tage verzehrt werden.

Darf man Aprikosen im Kühlschrank aufbewahren?

Obwohl die Haltbarkeit des Obstes im Gemüsefach auf bis zu eine Woche verlängert werden kann, sollten Aprikosen nicht im Kühlschrank gelagert werden. Auf kühle Temperaturen reagieren die sonnenverwöhnten Früchte schnell mit Aromaverlust. Besser sind sie bei Raumtemperatur aufgehoben und sollten innerhalb weniger Tage verzehrt werden.

Aprikosen in der Küche

Von süß bis herzhaft haben die süßen Früchtchen einiges drauf. Wer es traditionell liebt, probiert sie am besten in Klassikern wie Marillenknödeln, Wiener Wäschermädeln, als Aprikosenkonfitüre in einer Sacher Torte oder zum Frühstück. Für einen fruchtigen Schwips sorgt das Sommerobst als Marillenschnaps, der gern als Absacker eingeschenkt wird. Ein Teil der Ernte wird zu hochwertigen Marillenessig verarbeitet, mit dem man Dressings eine leckere fruchtige Note geben kann.

Hierzulande kommen die Früchte gern als Spiegeleikuchen auf die Kaffeetafel. Meist werden dafür Aprikosenhälften aus der Dose verwendet. Frische Exemplare eignen sich aber ebenso gut und enthalten deutlich weniger Zucker. Man muss sie vor der Verarbeitung nur blanchieren, häuten, halbieren und die Kerne entfernen.

Neben allerlei Gebäck und Desserts verfeinert die Aprikose auch so manches herzhafte Gericht. Vor allem in der orientalischen Küche kombiniert man sie mit Lamm- oder Geflügel, gibt sie in Couscous- und Bulgursalate. In Indien wird aus dem Obst mit Zwiebeln, Chili, Essig, Gewürzen und weiteren Zutaten ein leckeres Chutney zubereitet. Entsteint und halbiert lässt sich das Obst – ähnlich wie Pfirsiche – gut grillen und schmeckt frisch vom Rost am besten mit einer Kugel Vanilleeis und etwas gehacktem Rosmarin.

Lieblingsrezepte mit Aprikosen

Couscous-Salat mit Falafel
  • Laktosefrei
  • Vegetarisch
2h
Einfach
Aprikosen-Ofenschlupfer mit Eis
1 Zutat im Angebot
    1h
    Einfach
    Tomaten-Aprikosen Marmelade
    • Laktosefrei
    • Vegetarisch
    • Vegan
    45min
    Einfach
    Tarte Tatin mit Aprikosen und Mandelblättchen
    1 Zutat im Angebot
      1h 25min
      Mittel

      FAQ

      • Dürfen Hunde Aprikosen essen?
        Das Fruchtfleisch von Aprikosen ist für die felligen Vierbeiner unbedenklich. Da es viel Kalium enthält und dadurch entwässernd wirken kann, sollte es trotzdem nur in kleinen Mengen gefüttert werden.
      • Kann man Aprikosen einfrieren?

        Marillen lassen sich gut einfrieren. Dazu werden sie gründlich gesäubert, der Kern entfernt und die Früchte halbiert. Nach dem Auftauen können die Früchte etwas weicher sein. Sie lassen sich aber noch sehr gut zu Marmelade, Kompott oder Chutneys verarbeiten und zum Backen verwenden.

      • Warum werden Aprikosen beim Backen sauer?
        Die Süße steckt bei den Steinfrüchten wie Aprikosen und Pfirsichen vor allem im Fruchtsaft. Beim Backen wird dieser teilweise entzogen. Dadurch kann der Geschmack von supersüß zu etwas säuerlich kippen.