Steak: Der große Guide
Zart, kross, saftig: Bei einem feinen Stück Fleisch vom Grill oder aus der Pfanne kann kaum jemand widerstehen – wenn es richtig gut gemacht ist. Mit dem nötigen Know-How über Steak-Arten, Zubereitung und leckere Beilagen gelingt das leichter als gedacht.
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Was für ein Fleisch ist Steak?
In der Regel meint der Begriff „Steak“ eine Fleischscheibe vom Rind, die zum Kurzbraten oder Grillen geeignet ist.
Genauso werden Steaks aber auch aus Geflügel, Kalb, Schwein, Wild, Pferd oder Lamm hergestellt. Diese Steaksorten tragen in der Bezeichnung dann auch gleich die Tierart, aus der sie gemacht wurden. Also etwa „Kalbsteaks“ oder „Wildschweinsteaks“.
Selbst bei dicken Scheiben von festfleischigen Fischen, die quer zur Wirbelsäule geschnitten wurden, spricht man von Steak. Bekannte Beispiele sind Thunfischsteak und Lachssteak.
Gut zu wissen
Die englische Bezeichnung „Steak“ für eine kurzgebratene Fleischscheibe stammt vom altisländischen „steik“, das auf Deutsch so viel wie „Braten“ oder „an den Spieß gestecktes Fleisch“ bedeutet.
Welche Steak-Arten gibt es?
Steaks können aus den unterschiedlichsten Teilstücken eines Tieres stammen. Die verschiedenen „Cuts“, wie man die Zuschnitte im Fachjargon nennt, haben jeweils besondere Eigenschaften. Einige sind besonders mager, während andere sich gerade durch ihre gleichmäßige Fettmarmorierung oder einen dicken Fettrand auszeichnen.
In Deutschland zählten lange Zeit besonders Rindersteaks aus dem Filet, Rumpsteak, Hüftsteak oder Entrecôte zu den gängigsten Sorten. Seit einigen Jahren erobern aber auch immer mehr neue Cuts aus den USA unsere Fleischtheken und erweitern das hiesige Steak-Angebot.
Bei manchen Steaks lässt schon der Name darauf schließen, aus welchem Bereich sie geschnitten wurden oder welche Besonderheiten sie haben. Ein gutes Beispiel ist das Flanksteak. Es wird aus der Flanke (englisch: „flank“), also aus dem Bauchlappen, geschnitten. Ein T-Bone-Steak zeichnet sich durch den charakteristischen t-förmigen Knochen aus („bone“ ist das englische Wort für Knochen). Ein Rib Eye stammt aus der Rippe (“rib” bedeutet Rippe) und ist am typischen Fettauge (vom englischen Wort für Auge: “eye”) zu erkennen.
Gut zu wissen
Teilweise verwendet man im Ausland für denselben Cut andere Bezeichnungen als in Deutschland. So heißt zum Beispiel das bei uns als Rumpsteak bekannte Teilstück aus dem Roastbeef in den USA Strip Loin.
Zubereitungsarten für Steak
Steaks lassen sich sowohl in der Pfanne als auch auf dem Grill perfekt und auf den Punkt zubereiten. Die Vorgehensweise ist dabei im Grunde dieselbe: Zunächst werden sie einige Minuten kräftig bei hohen Temperaturen angebraten. Danach ziehen sie bei niedrigerer Temperatur bis zum gewünschten Garpunkt weiter.
Gut zu wissen
Dass sich beim Braten die Fleischporen schließen, ist ein Mythos. Steaks bestehen aus Muskelfleisch, das im Gegensatz zur Haut keine Poren hat. Was tatsächlich passiert, ist die sogenannte Maillard-Reaktion. Dabei reagieren durch die Hitze Zucker und Aminosäuren an der Fleischoberfläche. So entstehen eine schöne Kruste und Röstaromen.
Wie brät man Steak am besten?
Beim Braten entscheiden neben der Fleischqualität auch eine geeignete Pfanne und die Wahl des richtigen Bratöls über den Erfolg. Bei der Zubereitung selbst kommt es auf gute Vorbereitung und das optimale Timing an.
Steaks vom Grill
Klettert das Thermometer in die Höhe, zieht es Steakliebhaber nach draußen an den Grill. Mit der richtigen Technik und einigen kleinen Tricks gelingt das Fleisch auf dem Rost genauso, wie es sein sollte: außen kross, innen saftig-zart, mit leckeren Röstaromen und appetitlichen Grillstreifen.
Gut zu wissen
Möchtest du Steaks vor der Zubereitung aus einem größeren Fleischstück zurechtschneiden, ist die richtige Technik entscheidend. Steak besteht aus Muskelsträngen. Man erkennt sie an den hellen Fasern, die das Fleisch durchziehen. Vor allem bei gröberen Rindersteaks mit kräftigen Muskelfasern ist es wichtig, quer zur Faser zu schneiden. Sonst werden sie zäh. Optimalerweise setzt du ein scharfes Messer im 90-Grad-Winkel an, um die Faserstruktur durch den Schnitt zu verkürzen. Diese Technik solltest du zum Beispiel anwenden, wenn du Portionsstücke aus dem Roastbeef schneiden möchtest.
Steak rückwärts garen
Hast du Lust und Zeit, etwas mehr Aufwand zu betreiben, kannst du dich am Sous-Vide-Garen probieren. Dieser Begriff kommt aus dem Französischen und bedeutet „unter Vakuum“. Das erklärt die Vorgehensweise auch schon gut. Beim Sous-vide werden die Fleischstücke zunächst in speziellen Kunststoffbeuteln mithilfe eines Vakuumiergerätes luftdicht eingeschweißt. Danach garen sie bei einer konstanten Temperatur schonend in einem Wasserbad.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass sich die Hitze langsam und gleichmäßig ausbreitet. Dadurch kann sich der Fleischsaft optimal verteilen und tritt nicht aus. Außerdem wird durch die kontrollierte Erwärmung die gewünschte Kerntemperatur zuverlässig erreicht.
Um trotzdem eine Kruste und Röstaromen zu produzieren, kannst du das Fleisch vor dem Servieren noch ein bis zwei Minuten pro Seite scharf anbraten. Weil die Zubereitung dabei „umgedreht“ wird – also das Anbraten erst zum Schluss kommt – nennt man diese Methode auch rückwärts braten oder rückwärts garen.
Welche Garstufen gibt es?
Von blutig über medium bis ganz durchgebraten – bei Steak hat jeder andere Vorlieben. Um das Fleisch auf den Punkt zu servieren, gibt es einige Dinge zu beachten. Die wichtigsten Faktoren sind die Dicke des Fleisches und die Bratdauer.
Um den perfekten Garpunkt abzupassen, kann man sich verschiedener Hilfsmittel bedienen. Profis erkennen ihn anhand einer einfachen Druckprobe. Je nachdem, ob das Fleisch noch recht roh, medium oder schon durch ist, gibt es unterschiedlich nach. Bist du noch ungeübt, kannst du mit einem Fleischthermometer die Kerntemperatur messen, um den Gargrad zu ermitteln.
Steak würzen und marinieren
Rindersteaks werden meist pur gebraten oder gegrillt. Zum Schluss nur eine Prise gutes Salz und etwas Pfeffer – mehr braucht man nicht. Für Abwechslung können Marinaden sorgen. Bei Rindfleisch werden sie häufig auf Basis von Öl mit Kräutern und Knoblauch angerührt.
Für Lamm eignen sich Marinaden mit Buttermilch besonders gut, die das manchmal etwas strengere Aroma abmildern.
Geflügel und Schwein sind eher zurückhaltend im Geschmack. Sie lassen sich gut mit kräftigen Gewürzen kombinieren. Beliebt sind Paprikapulver, Curry oder Chili. Auch intensive Kräuter wie Salbei oder Koriander passen hier.
Um mit Marinaden ein echtes Geschmackserlebnis aus dem Fleisch zu machen, sind die richtige Zusammensetzung der Zutaten und eine ausreichende Einlegedauer ausschlaggebend.
77 Steak-Rezepte für Genießer
FAQ
Welche Steaks sind die besten?
Cuts aus dem Filet gelten als Premiumfleisch. Sie sind zart und feinfaserig. Aus dem Filet werden Filetsteaks, Chateaubriand, Rinderfiletmedaillons und Tournedos geschnitten.
Viele bevorzugen auch Steaks mit Fettrand, weil die Fleischstücke dadurch saftig bleiben. Beispiele sind Rib Eye oder Sirloin.
Wie lange muss ein Steak in den Ofen?
Je nach gewünschter Kerntemperatur sollte ein Steak pro Zentimeter Dicke fünf bis zehn Minuten im Ofen ziehen.
Wie lange muss man Steak braten?
Pro Zentimeter Dicke werden Steaks etwa eine Minute scharf angebraten. Danach ziehen sie im Ofen oder in der Pfanne bei niedrigeren Temperaturen weiter.