Spargel im tiefsten Winter, täglich zig Tassen Kaffee aus der Kapselmaschine und planloses einkaufen, sodass am Ende der Woche der halbe Inhalt des Kühlschranks verdorben ist – das wäre natürlich alles andere als nachhaltig. Ein strikter Zero Waste Lifestyle, rigoros saisonal und regional einkaufen oder besser noch, alles selber anbauen, wäre das andere Extrem. Wünschenswert, aber in unserer heutigen Welt zugegebenermaßen für die meisten von uns ziemlich unrealistisch. Die Balance: Ein Bewusstsein für eine nachhaltigere Ernährung bei den Menschen schaffen und dadurch anhand kleiner Veränderungen im Alltag viel Positives erreichen. Weniger Plastikmüll, energiesparende Haushaltsgeräte oder weniger überschüssige Lebensmittel, die am Ende in der Tonne landen. Laut Definition bedeutet nachhaltige Ernährung:
Nachhaltige Ernährungsweisen haben geringe Auswirkungen auf die Umwelt, tragen zur Lebensmittel- und Ernährungssicherung bei und ermöglichen heutigen und zukünftigen Generationen ein gesundes Leben. Sie schützen und respektieren die biologische Vielfalt und die Ökosysteme, sie sind kulturell angepasst, verfügbar, ökonomisch gerecht und bezahlbar, ernährungsphysiologisch angemessen, sicher und gesund, und verbessern gleichzeitig die natürlichen und menschlichen Lebensgrundlagen.
So viel zur Theorie. Wie du diese in der Praxis umsetzt, erfährst du hier.
Unsere moderne Ernährung kommt mit ökologischen Folgen daher: Viele Forschungsarbeiten haben sich damit auseinander gesetzt und im Zuge dessen die sogenannten "Grenzen der Erde" definiert. Vier dieser neun Grenzen sind bereits überschritten. Dazu zählen der Klimawandel, die Biodiversität, die Landnutzung und die Stickstoff- und Phosphorkreisläufe. Durch Faktoren wie chemische Düngemittel oder die Erzeugung klimawirksamer Gase bei der Lebensmittelerzeugung ist das Ernährungssystem maßgeblich daran beteiligt.
Durch das Kochen von nachhaltigen Rezepten kannst auch du im Kleinen dazu beitragen, was für die Umwelt und fürs Klima zu tun. Damit sich etwas ändert, sollte jeder von uns seinen Beitrag leisten.
Nachhaltig zu kochen geht eigentlich ganz leicht. Wähle so oft wie möglich vegetarische Gerichte und probiere auch mal was Veganes aus. Neben dem Einkauf kannst du zudem bei der Zubereitung der Speisen einiges beachten:
Viel saisonales Gemüse, wenig Fleisch und Milchprodukte: Es gibt viele einfache und nachhaltige Rezepte. Da Saisonalität eine große Rolle spielt, kommen hier ein paar Rezeptideen für jede der 4 Jahreszeiten.
Milch & Milchprodukte
Bei der Erzeugung von Milch und Milchprodukten fällt jede Menge CO2 an. Möchtest du deinen ökologischen Fußabdruck reduzieren, solltest du deinen Konsum ein wenig reduzieren. Bevorzuge in jedem Fall Bio-Produkte und schaue nach, welche Produkte neben dem EU-Bio-Siegel z. B. das Naturland-Siegel tragen. Diese Produkte unterliegen strengeren Kriterien und Kontrollen.
Gut zu wissen: Auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD) schon überschritten ist, musst du Joghurt und Co. nicht gleich entsorgen. Das MHD liefert nur ein Datum, bis zu dem das Lebensmittel in jedem Fall frisch ist. Danach kann es noch vollkommen in Ordnung sein. Vertraue auf deine Sinne: Wenn es gut aussieht, normal riecht und schmeckt, kannst du es unbesorgt essen.
Fleisch
CO2, nicht immer artgerechte Tierhaltung: Es gibt viele Gründe weniger Fleisch und Fleischprodukte zu essen. Du musst nicht zum Vegetarier werden, aber du solltest deinen Konsum reduzieren. Es gibt viele leckere Veggie-Gerichte, bei denen selbst echte Fleischfans nichts vermissen. Beim Einkauf solltest du zu Bio-Waren greifen und darauf schauen, dass sie neben dem EU-Siegel noch weitere wie das Naturland-Siegel tragen. Ein weiteres Siegel, auf das du achten solltest, ist das Ohne Gentechnik-Siegel. Es garantiert dir, dass die Tiere gentechnikfreies Futter zu fressen bekommen.
Kaffee, Kakao, Schokolade
Die Arbeitsbedingungen auf Kaffee- und Kakaoplantagen sind in vielen Ländern schwierig. Achte beim Kauf auf das Fairtrade Logo oder GEPA. Sie stehen für seriöse Standards und fairen Handel. Ideal ist, wenn die Lebensmittel zusätzlich ökologisch angebaut wurden.
Ganz eng gekoppelt an nachhaltige Ernährung sind nachhaltige Produkte. Das Angebot ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Insbesondere das Angebot an Lebensmitteln aus ökologischer Landwirtschaft wird immer größer. Neben seiner Eigenmarke REWE Bio setzt REWE auch verstärkt auf regionale Produkte, die im Laden unter der Eigenmarke REWE Regional zu finden sind. Seit 2009 vergibt REWE auch das blaue Pro Planet Label, das nachhaltigere Produkte kennzeichnet.
Milch gehört in den Kühlschrank, Brot nicht und viele Obst- und Gemüsesorten kann man sowohl im Gemüsefach des Kühlschrank lagern als auch bei Zimmertemperatur. Die richtige Lagerung von Lebensmitteln trägt wesentlich zur Haltbarkeit bei. Erfahre hier, welche Lebensmittel in den Kühlschrank gehören und welche nicht. Außerdem verraten wir dir, was im Kühlschrank in welches Fach gehört und wie du Brot, Nudeln und andere Trockenwaren bestmöglich aufbewahrst, damit sie lange haltbar sind.
Eine halbe Paprika, eine Portion Nudeln: Was tun mit den Resten? Bei vielen wandern sie in den Müll, nachdem sie zuvor tagelang im Kühlschrank lagen, bis sie schlecht geworden sind. Dabei gibt es viele tolle Rezepte und Ideen, was man mit Essensresten machen kann. Kleinere Gemüsereste sind perfekt für Aufläufe, Pfannengerichte oder als Zutat in einem Omelett. Nudel-, Kartoffel- oder Reisreste kannst du ebenfalls gut in Pfannengerichten verarbeiten oder du kochst noch eine Portion extra, damit die Menge passt. Altes Brot kann zu einem Brotauflauf, Brotsalat oder Croûtons verarbeitet werden und überreife Bananen sind perfekt für Bananenbrot, Smoothies oder Nicecream.