Die Abkürzung HCG steht für humanes Choriongonadotropin. Dabei handelt es sich um ein Hormon, das der Körper während der Schwangerschaft bildet. Das Schwangerschaftshormon wird in der Plazenta gebildet und sorgt dafür, dass der Fötus optimal mit Nährstoffen versorgt wird.
Die HCG-Diät gehört zu den Stoffwechseldiäten und wurde 1954 vom britischen Arzt Dr. Albert T.W. Simeons entwickelt. Er hatte beobachtet, dass schwangere Frauen trotz einer geringen Kalorienzufuhr Fettgewebe statt Muskelgewebe verloren haben. Normalerweise greift der Körper als erstes auf die Muskelmasse zurück, um die benötigte Energie zu gewinnen. Seiner Meinung nach lag das am Schwangerschaftshormon HCG. Er injizierte geringe Mengen des Hormons Diät-Patienten, um speziell das tiefsitzende Depotfett abzubauen und beobachtete einen stärkeren Gewichtsverlust als bei einer einfachen Diät.
Die HCG-Diät wird über einen Zeitraum von sechs Wochen durchgeführt und startet mit zwei sogenannten Ess- bzw. Lade-Tagen. Am ersten Tag, genau wie am zweiten, darf und soll man alles essen, was man möchte. So viele Kalorien wie möglich, schön fettig und süß – es gibt da keine Grenzen. Durch das ungehemmte Schlemmen soll der Stoffwechsel angekurbelt werden. Ab Tag drei wird die Kalorienzufuhr drastisch auf 500 kcal am Tag eingeschränkt. Kohlenhydrate, Fett und Alkohol sind verboten. Diese Phase dauert drei Wochen an. Zusätzlich zur Diät gibt es täglich eine geringe Dosis HCG. Keine Sorge, Spritzen werden in der Regel nicht gegeben, man bekommt das HCG als Tropfen, Tabletten oder Globuli. Durch die sehr kalorienreduzierte Ernährung purzeln die Kilos in dieser Zeit sehr schnell. Nach den 21 Tagen Stoffwechselkur darf langsam wieder mehr gegessen werden. Diese drei Wochen werden als sogenannte Stabilisierungsphase bezeichnet. Sie sollen unter anderem dafür sorgen, dass der gefürchtete Jojo-Effekt nicht eintritt.
500 kcal pro Tag sind sehr wenig, insbesondere, wenn man weder Kohlenhydrate noch Fett essen darf. Empfohlen wird viel Rohkost, aber auch mageres Fleisch oder Fisch.
Erlaubte Lebensmittel:
Egal ob HCG-Tropfen, HCG-Globuli oder Injektionen: Die HCG-Kur ist teuer. Die Präparate kannst du im Internet bestellen. Die Kosten belaufen sich auf 80 bis 200 Euro im Monat. Dazu sollten noch Nahrungsergänzungsmittel kommen, um einigermaßen mit allen Nährstoffen versorgt zu sein. Entscheidest du dich dafür die Kur unter Aufsicht in einem Diät-Zentrum zu machen, kann es mehrere tausend Euro kosten.
Isst man in der Diät-Phase maximal 500 kcal am Tag, nimmt man sehr schnell ab. Verglichen mit anderen Diäten ist der Gewichtsverlust bei der HCG-Stoffwechselkur höher. Je nach Ausgangsgewicht kann man mehrere Kilo abnehmen. Allerdings muss auch damit gerechnet werden, dass der Jojo-Effekt einsetzt und man recht schnell alles wieder zunimmt. Der Jojo-Effekt setzt immer dann ein, wenn man in kurzer Zeit viel abnimmt. Der Körper schaltet in den Energiesparmodus um, wenn er mit zu wenig Nahrung versorgt wird. Der Stoffwechsel verlangsamt sich, um mit weniger Energie auszukommen. Isst man im Anschluss an die Diät wieder ganz normal, speichert der Körper erst einmal reichlich Energie ein, um für die nächste Notzeit vorzusorgen. Dass HCG-Produkte diesen Vorgang verhindern, konnte wissenschaftlich nicht bestätigt werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung rät von der Durchführung einer HCG-Diät ab. Die Begründung: Wissenschaftlich ist nicht bewiesen, dass HCG beim Abnehmen hilft und das Fett schneller schmelzen lässt. Dazu kommt, dass die Diät durch die Gabe von HCG und der sehr geringen Kalorienzufuhr einige Nebenwirkungen haben kann. So berichteten Patienten über Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Unruhe, aber auch über Ödeme (Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe), Störungen der Regelblutung sowie Thrombose. Werden zum Hormon HCG nicht auch zeitgleich Nahrungsergänzungsmittel genommen, kann es zu Mangelerscheinungen kommen.
Gut zu wissen: Für die Gewichtsabnahme sind Medikamente mit HCG in Deutschland nicht zugelassen.
Viel besser als die HCG-Diät von Dr. Simeons ist eine Ernährungsumstellung. Damit nimmst du zwar langsamer ab, aber du verhinderst den Jojo-Effekt. Und: Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt generell nur einen maximalen Gewichtsverlust von 0,5 kg pro Woche.
Die folgenden Tipps helfen dir dabei, auf eine ausgewogene Ernährung umzustellen und langsam abzunehmen: