Betriebe, die nachhaltig wirtschaften, sind bestrebt, die gesamte Betriebsführung, den Außenbetrieb, die Kellerwirtschaft und die Vermarktung im Rahmen einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtung stetig zu optimieren. Jeder Arbeitsschritt vom Rebschnitt bis zum Versand ist regelmäßig zu hinterfragen und zu verbessern. Im Außenbetrieb bedeutet das, Pflanzenschutz- und Düngemittel nur nach Bedarf und unter Berücksichtigung von Umweltschutzkriterien einzusetzen. Hier gilt die Devise „So viel wie nötig, so wenig wie möglich“. In der Flaschenweinproduktion werden dünnwandigere Flaschen und Schraubverschlüsse eingesetzt, da diese sparsamer herzustellen und zu transportieren sind. Bei der Vermarktung wird darauf geachtet, dass Speditionen beauftragt werden, die nachhaltig arbeiten, anstatt die Weine mit dem eigenen Transporter auszufahren. Es wird versucht, in allen Bereichen möglichst ressourcenschonend zu wirtschaften, zum Beispiel durch die Umstellung auf Ökostrom. Dies beeinflusst nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Aspekte, da auf diese Weise Kosten reduziert werden. Soziale Aspekte wirken sich beispielsweise über faire Bezahlung der Mitarbeiter und Weiterbildungsangebote oder auch durch die Bewahrung der Kulturlandschaft aus.
Der Unterschied zwischen der reinen ökologischen Anbauweise und einer nachhaltigen Weinwirtschaft ist, dass bei der Zertifizierung ökologischer Betriebe nur umweltrelevante Aspekte in den Anbaurichtlinien erfasst sind, aber soziale und ökonomische Aspekte unberücksichtigt bleiben. Eine nachhaltige Weinwirtschaft beinhaltet dagegen auch Aspekte des ökologischen Weinbaus.
Wie lautet die Devise zum Einsatz von Pflanzenschutz- und Düngemitteln?